„Wer wollte meinen Simba klauen?“

ASCHAFFENBURG. (mz/jm). Sie kamen mit dem Auto, hatten einen Wäschekorb dabei und hätten fast die Katze von Ibrahim Clayne geklaut. Zwar konnte die Katze sich noch selbst retten - doch von den Tätern fehlt jede Spur. Und von der Frau, die den Vorfall beobachtet hatte und sich rührend um das Tier kümmerte, ebenfalls. Doch Clayne gibt die Hoffnung nicht auf, der Aschaffenburger Katzenheldin irgendwann Danke sagen zu können.
Ein gescheiterter Katzen-Klau mitten in Aschaffenburg - und immer noch alle Fragen offen. Auch knapp drei Wochen nach der Tat rätselt Ibrahim Clayne, was in der Nacht des 19. August passiert ist - und warum. „Als es geschah, war ich gar nicht zuhause“, berichtet Clayne. „Die Täter kamen mit einem Auto angefahren und hatten einen Hunde- oder Katzenkorb dabei. Mit dem wollten sie meine Katze Simba fangen und mitnehmen.“ Doch das dreiste Vorhaben scheiterte, denn eine Frau beobachtet den Vorfall. „Sie hat wohl gesehen, dass sich die Katze sichtbar unwohl gefühlt hat, daraufhin hat sie angefangen rumzurufen.“ Mit Erfolg - Simba konnte sich befreien und die Katzen-Diebe düsten davon. Sofort raste das Haustier von Clayne zur Haustür und fing wild an zu miauen - doch niemand war zuhause. „Die ältere Frau lief ihr hinterher und hat dann erstmal meine Nachbarn informiert. Als ich nach Hause kam, habe ich die ganze Geschichte von meinen Nachbarn erfahren und konnte es nicht glauben.“ Von Tätern und Retterin fehlt zu diesem Zeitpunkt schon jede Spur.
Polizei ist nichts bekannt
Und das sollte sich in den kommenden Wochen auch nicht ändern. Anrufe bei der Polizei blieben erfolglos. „Ich wurde gefragt, warum jemand überhaupt eine Katze klauen sollte oder warum man sie überhaupt frei rumlaufen lässt. Ich kann das überhaupt nicht verstehen. Unsere Katze ist Teil der Familie, natürlich braucht sie Freigang.“ Auf PrimaSonntag-Nachfrage gab die Polizei an, dass in der Region keine derartigen Katzendiebstahlsfälle bekannt sind. Auch ein Anruf beim Tierheim brachte nicht den gewünschten Erfolg. Dort äußerte man den Verdacht, dass die Täter vielleicht dachten, die Katze wäre obdachlos. Für den Aschaffenburger ausgeschlossen. „Unsere Katze ist sehr gepflegt und hat auch ein rotes Halsband.“
Ist die Retterin
die Lösung?
Einige Tage vor dem versuchten Diebstahl kam es zu einem komischen Vorfall bei Ibrahim Clayne. „Meine Schwester war allein mit Simba draußen. Da hielt ein BMW-Fahrer neben ihr an“, berichtet Clayne. „Er fragte, ob er die Katze kaufen könnte.“ Auf das Nein der Schwester sei der Fahrer enttäuscht davongefahren. „Wir haben das Hanauer Kennzeichen aufgeschrieben.“ Mittlerweile darf der Kater weniger und meist nur noch mit Leine nach draußen. Einzige Hoffnung auf eine Aufklärung ist die unbekannte Retterin. „Ich warte darauf, dass ich sie zufällig treffe. Vielleicht erinnert sie sich ja an das Kennzeichen der Diebe.“ Ibrahim Clayne würde sich gerne bei der Heldin bedanken und will andere Haustierbesitzer warnen. In seinem Fall endete die Geschichte noch relativ glimpflich, aber wer weiß, was als nächstes passiert.