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Achtung: Waldbrandgefahr!

03.07.2022, 06:30 Uhr in News
KW26 Waldbrand 1

BAYER. UNTERMAIN (mg/jm). Der Sommer ist da - und mit ihm auch die Gefahr eines Waldbrandes. Schon seit einiger Zeit sprechen Experten von einem steigenden klimatischen Waldbrandrisiko. Mit dem Klimawandel nehmen die Trockenperioden im Frühjahr und Sommer weiter zu. Eine große Herausforderung für Förster und auch die Feuerwehr. Der Fall aus Stockstadt vor einigen Tagen zeigt, dass die Gefahr eines Waldbrands bei uns Realität ist.

Entdeckt wurde der Brand in Stockstadt von unserem ehemaligen PrimaSonntag-Reporter Marc Brockmöller - und zwar aus der Luft. Bei einer Flugstunde entdeckten er und sein Fluglehrer Paul Gehrig den Brand. „Wir haben den Flugplatz in Richtung Norden überflogen und dabei ist uns eine Rauchsäule im Wald aufgefallen.“ Die beiden funkten die Beobachtung durch und das wurde an die nächste Feuerwehr-Leitstelle weitergegeben. Für den Piloten nichts Neues: „In den letzten zwei Jahren habe ich als Fluglehrer mehr als drei Feuer im Raum Aschaffenburg beobachten können und diese auch der Feuerwehr über den Tower Aschaffenburg oder Mainbullau und der Leitstelle gemeldet. Gerade die Feuer, die entfernt von Straßen oder Ortschaften sind, werden nur von uns Fliegern entdeckt.“ Die Hobby-Flieger sehen es als eine Verpflichtung an, auf diese Art und Weise erste Hilfe zu leisten. „Ich bekomme immer positives Feedback über gemeldete Unfälle oder Waldbrände, die vom Himmel aus entdeckt wurden, denn wir Flieger haben einen guten Überblick über die Lage und können über Funk gezielt helfen.“ In so einem Fall bildet die Feuerwehr vor Ort eine Einsatzleitung mit einem Führungsfahrzeug. Auch das Landratsamt wird unverzüglich informiert. „Für diesen Brandfall wurde dann festgestellt, dass für das Landratsamt kein weiterer Handlungsbedarf bestand“, berichtet Pressesprecher Sven Simon. Das wäre beispielsweise die weitläufige Warnung der Bevölkerung.

KW26 Waldbrand 2
Marc Brockmöller Foto: Jens Bergander

Teilweise Waldbrandstufe 5

Auch Aschaffenburgs Kreisbrandrat Frank Wissel ist im Falle eines Brandes vor Ort. „Generell ist Trockenheit ein Problem, das Unterfranken besonders betrifft“, berichtet Wissel. In unserer Region befinden wir uns daher immer wieder in Waldbrandstufe 4 - „gelegentlich sogar in der Stufe 5“. In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt im Bereich um Alzenau und Kahl. „Dort findet sich sandiger, trockener Boden und sehr viel Wald“, erklärt der Kreisbrandrat. Daher sind alle Bürger gefordert, die Gefahr so weit wie möglich einzudämmen. „Man sollte im Wald auf gar keinen Fall rauchen oder an nicht ausgewiesenen Stellen Feuer machen“, rät Kreisbrandmeister Markus Fischer. Auch das Parken von Fahrzeugen auf leicht entzündbarem Untergrund gehört zu den Risikofaktoren. „Von den Katalysatoren geht da eine Gefahr aus, die gegebenenfalls die Wald- und Wiesenwege in Brand setzen könnte.“ Selbst weggeworfener Müll wie Glasflaschen, Folien, Feuerzeuge oder Spraydosen, kann zum Brandherd werden. Jede kleinste Unaufmerksamkeit könnte in einer Vollkatastrophe enden. Das Feuer in Stockstadt breitete sich auf eine Fläche von 25.000 Quadratmeter aus und für die Löschung waren rund 260 Einsatzkräfte im Einsatz. Ein Feuerwehrmann verletzte sich sogar leicht vor Ort, sonst kam glücklicherweise niemand zu Schaden - für einen Waldbrand alles andere als selbstverständlich.

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Kreisbrandrat Frank Wissel