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Advent, Advent, kein Lichtlein brennt?

02.10.2022, 06:00 Uhr in News
KW35 Weihnachtsmarkt
BAYER. UNTERMAIN (mg). Es ist aktuell Thema Nr. 1 in ganz Deutschland: Sparen, sparen, sparen - vor allem an unserem Energieverbrauch. Das Ziel der Bundesregierung lautet: 20 Prozent weniger über die kommenden Monate. Doch genau in diese Zeit fällt der wohl größte Energiefresser des Jahres: Weihnachten. Genau deshalb stellen sich viele Menschen aktuell die Frage: Finden die besinnlichen Feiertage, so wie wir sie kennen, dieses Jahr überhaupt statt?

„Die aktuelle Energieeinsparverordnung verbietet eine Weihnachtsmarktbeleuchtung jedenfalls nicht“, heißt es aus dem Büro des Aschaffenburger Oberbürgermeisters Jürgen Herzing. „Die Beleuchtung von Gebäuden oder Baudenkmälern von außen mit Ausnahme von Sicherheits- und Notbeleuchtung ist untersagt. Ausgenommen sind kurzzeitige Beleuchtungen bei Kulturveranstaltungen und Volksfesten.“ Darunter fallen auch Weihnachtsmärkte. Die Aschaffenburger Innenstadt wird dieses Jahr allerdings nur bedingt in bunten Lichtern funkeln - nur an den „Eingangsportalen“ wird Weihnachtsbeleuchtung angebracht. Auch in Kahl wird man dieses Jahr auf die Lichter größtenteils verzichten. „Es macht dieses Jahr einfach keinen Sinn“, äußert sich Bürgermeister Jürgen Seitz über die sonst so umfassend geschmückten Straßenlaternen. Lediglich an markanten Stellen werden wie in der Vergangenheit geschmückte Weihnachtsbäume stehen. In Miltenberg geht man anders an die Sache ran: Die weihnachtlich beleuchtete Stadt soll in der düsteren Zeit ein Licht im Dunkeln sein und der Bevölkerung eine positive Stimmung und attraktive Atmosphäre vermitteln. Den Energieverbrauch hat man durch die komplette Umstellung auf LED drastisch reduziert und so können die Altstadt und der Weihnachtsmarkt, der immer an den Adventswochenenden stattfindet, auch in diesem Jahr wieder im Lichterglanz erstrahlen. Klingenberg hat sich hingegen noch nicht entschieden, beziehungsweise die Entscheidung aufgeschoben. Nach einer lebhaften Diskussion hat der zuständige Ausschuss mit fünf zu vier Stimmen eine Empfehlung für die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt ausgesprochen. Die finale Entscheidung liegt nun in der Hand des Stadtrats. Die Umrüstung auf LED ist auch hier vollzogen - genau wie in Alzenau, wo es dieses Jahr auch wie in den letzten Jahren nur zu einer reduzierten Festbeleuchtung kommt.

Weihnachtsbäume auch in Gefahr?

Noch wichtiger als die Beleuchtung ist für viele Menschen der Weihnachtsbaum. Doch die Nadelbäume haben mit der langen Trockenheit zu kämpfen. „Wir hatten dieses Jahr deutlich mehr Auslagen“, so der Eichenbühler Weihnachtsbaumbauer Horst Schneider, „Man braucht eigentlich Feuchtigkeit und Wärme.“ Die Feuchtigkeit ist in letzter Zeit ein wenig abhandengekommen, was vor allem den Jungbäumen zu schaffen macht. „80 bis 90 Prozent der frischgepflanzten Bäume sind uns dieses Jahr eingegangen.“ Laut Schneider heißt das aber nicht, dass uns dieses Jahr die Weihnachtsbäume ausgehen, denn die jungen Bäume waren erst für ein Weihnachtsfest in den kommenden Jahren angedacht. Trotzdem könnte es auch diesmal schon zu Veränderungen kommen. „Die Preise werden steigen - und müssen sie eigentlich auch, einfach wegen der Produktionskosten.“ Christbaum-Händler Horst Schneider versucht, trotz des steigenden Marktpreises seinen Preis gleich zu halten: „Wir können unseren Kunden sonst nicht ins Gesicht schauen, wenn sie sonst schon überall mehr bezahlen, sollen sie sich wenigstens bei uns nicht über den Tisch gezogen fühlen.“ Die Weihnachtsbäume sind uns also für dieses Jahr zumindest gesichert, bei der Beleuchtung unserer Städte sind allerdings noch einige Fragen zu beantworten.

KW38 Weihnachten Baum2
Die Trockenheit hat auch Auswirkungen auf Weihnachtsbäume
KW38 Weihnachten Baum1
Horst Schneider sieht aber für dieses Jahr noch keine Gefahr