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Bennys großes Herz hörte auf zu schlagen!

28.08.2022, 07:30 Uhr in News
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ASCHAFFENBURG (mg). Es ist das größte Glück einer jeden jungen Familie: die Geburt des ersten Kindes. Das Gefühl, sein eigenes Baby das erste Mal im Arm zu halten, ist unbeschreiblich. So war es auch bei Saskia und Benny aus Aschaffenburg. Am 20. Juli erblickte die kleine Magdalena das Licht der Welt, doch nur wenige Wochen später wurde das Glück der Familie durch einen tragischen Schicksalsschlag zerstört.

„Er hatte einen Termin beim Arzt, der ihm sagte, dass sein Langzeit-EKG sehr schlecht ausgefallen ist und dann hat er mich angerufen und gesagt, dass er jetzt auf dem Weg nach Hause ist“, schildert Saskia Winnefeld den Tag des 10. August. „Wir hatten einen Termin mit der Hebamme. Magdalena sollte das erste Mal gebadet werden.“ Ihr Mann Benny kam an diesem Tag nicht mehr nach Hause. Nach einigen Stunden klingelte es an der Tür: die Polizei. „Wir haben immer gerne zusammen Tatort geschaut und dann weiß man natürlich, was passiert ist, wenn die Polizei bei einem klingelt.“ Die Polizisten teilten Saskia mit, dass ihr Mann in Sulzbach zusammengebrochen war, reanimiert werden konnte und ins Klinikum gebracht wurde. „Ich hab ihm seinen Koffer gepackt, doch als ich ankam, hatten sie ihn bereits ins künstliche Koma versetzt.“ Zu diesem Zeitpunkt war Benny wohl schon hirntot. Die Ärzte konnten nach seinem Zusammenbruch keine Tests durchführen, da sie seine Herzmaschine nicht rausnehmen konnten. „Benny hatte ein sehr großes Herz und viele Herzrhythmusstörungen.“ Der 39-Jährige litt am Marfan-Syndrom, einer seltenen Erb-Krankheit, die das Bindegewebe betrifft. Die Reanimation der Polizisten vor Ort hatte aufgrund von Bennys Anatomie nichts mehr gebracht - es kam kein Sauerstoff mehr ins Gehirn. Eine Woche nach seinem Zusammenbruch stellten die Ärzte die Geräte ab. Gestern musste Saskia ihren Benny beerdigen.

Ungeplantes Familienglück

Bennys Bruder Thorsten leidet an der gleichen Erkrankung. „Unsere Oma hatte das wohl schon und bei unserer Mutter wurde es 1989 nach einer Operation festgestellt.“ Beide Brüder sind über zwei Meter groß und im Inneren ihres Körpers treten viele Krankheitsanzeichen auf, die nur mit Medikamenten behandelt werden können - ein Heilmittel für die Krankheit gibt es nicht. Ob Magdalena das Syndrom geerbt hat, ist noch nicht klar. „Eigentlich wollten wir nie Kinder haben, auch wegen seiner Krankheit. Die Ärzte haben auch zu ihm gesagt, dass er keine Kinder kriegen kann, aber nach acht Jahren ist es dann doch passiert.“ Saskia und Benny lernten sich im Juni 2013 über ein Online-Spiel kennen - acht Monate später heiratete das verliebte Paar dann schon. Die kleine Magdalena machte das Familienglück perfekt. „Die Familie war ihm immer extrem wichtig. Er hat immer versucht, alle zusammenzuhalten, war sehr lebensfroh, selbst mit den ganzen Widrigkeiten. Egal was war, er war einfach verrückt, hat einem das Leben erleichtert und war immer für einen da.“ Neben der Familie war vor allem Fußball seine große Leidenschaft. „1860 München war sein Lieblingsverein, auch ein Strampler für Magdalena hatte er schon bestellt.“ Die Ankunft des Stramplers erlebte der „Sechz`ger“ leider nicht mehr.

„Gutherzig“ will helfen

André Döbber vom Verein „Gutherzig“ bekam von dem Vorfall über eine gute Freundin mit, die mit Benny zusammenarbeitete. „Saskia steht jetzt vor einem finanziellen Desaster.“ Der Verein würde die Familie in der schweren Zeit gerne unterstützen und ihnen ein eigenständiges Leben ermöglichen, ohne dabei den Papa aus dem Herzen zu verlieren. Denn: Saskia kann sich nicht leisten, das Erbe aufgrund der ganzen Schulden, die nun auf die Mutter zukommen, anzutreten. „Damit würde die Familie alles verlieren, was Benny gehörte und die kleine Magdalena hätte kaum noch Andenken an ihren Vater.“ Benny hatte noch eine Finanzierung für ein Familienauto abgegeben, auch mit dem Risiko des Todes. Die Versicherung übernimmt das jedoch nicht, da die Finanzierung eine 90-Tage-Frist beinhaltet und erst 87 Tage vergangen waren. Zudem deckt Saskias aktuelles Einkommen nicht mal die Miete - das Elterngeld ist auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Gutherzig“ springt mit 3.000 Euro Soforthilfe ein und will der Familie mit einer Spendenaktion aus dieser „existenziellen Bedrohung“ helfen. „Um das Andenken an den Papa behalten zu können und, dass das Leben der beiden normal weitergehen kann, wird ein fünfstelliger Betrag benötigt. Wir hoffen, dass Papas Herzchen in Magdalena weiterschlagen kann.“ Mama Saskia versucht, weiter stark zu bleiben, denn ihre große Liebe hätte es so gewollt: „Benny hat nichts von Aufgeben gehalten. Der Gedanke an ihn und die Kleine gibt mir Kraft.“

So können Sie helfen:

Spendenkonto:

GUTHERZIG e.V.

DE11 7956 2514 0007 1626 34

Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg

Verwendungszweck: Bennys Herzchen

oder via Paypal: [email protected]

KW34 Gutherzig 1
Bruder Thorsten und André Döbber wollen Saskia helfen