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Das glückliche Ende einer Horror-Odyssee

06.03.2022, 06:00 Uhr in News
Andreas Zenglein und André Döbber holten die Familie Mbaeri bei Bekannten in Hof ab.

HAIBACH (mg). Nach drei Monaten Leidenszeit ist die Familie Mbaeri wieder zurück in ihrer Heimat am Bayerischen Untermain angekommen. Im Dezember wurde die Familie über Nacht nach zwölf Jahren von Haibach in die Ukraine abgeschoben - in einer emotionalen Sprachnachricht sagte der älteste Sohn Jastin seinen Klassenkameraden Lebewohl - mit einer Hoffnung auf ein Wiedersehen. Diese Hoffnung wird sich nun bald bewahrheiten.

In der letzten Ausgabe von PrimaSonntag haben wir darüber berichtet, dass die Familie von der polnischen Grenze auf dem Weg Richtung Hof war. Haibachs Bürgermeister Andreas Zenglein und André Döbber vom Verein Gutherzig haben die Mbaeris am Dienstag abgeholt und zurück an den Untermain gebracht. „Es war ein herzliches emotionales Willkommen, bei dem es jede Menge Umarmungen gab“, so der Bürgermeister, der die Hoffnung nie aufgab. „Je näher wir nach Aschaffenburg gekommen sind, desto euphorischer war die Stimmung“. Die Familie ist im Moment in einem Nachbarort von Haibach untergebracht. „Wir sind aktuell auf der Suche nach einer Wohnung in Haibach in der Nähe der Schule, weil die Kinder wieder auf ihre alte Schule wollen und sich freuen, am Montag ihre alten Klassenkameraden zu sehen.“ Die Mbaeris können für ein Jahr mit dem Status als Kriegsflüchtlinge in Deutschland bleiben - die langfristige Lebenssituation der Familie will Zenglein aber nicht dem Zufall überlassen: „Wir wollen mit einem Rechtsanwalt eine Bleibedauer erreichen, um den Asylantrag neu zu stellen, damit die Familie Mbaeri wieder in Deutschland bleiben kann.“

Spenden gehen an die Familie und die lokale Flüchtlingshilfe

In den letzten Monaten gingen zahlreiche Spenden ein, um die deutsche Schule für die Kinder in der Ukraine zu finanzieren. Durch den Krieg werden die Gelder jetzt als Starthilfe für die Familie in Deutschland und zum Teil als Unterstützung für die lokale Flüchtlingshilfe genutzt. Insgesamt sind 14.000 Euro an Spendengeldern bei der Alemannia Haibach, die das Ganze mit Zenglein und dem Funkhaus Aschaffenburg organisiert hatte, eingegangen. Spendern, denen die neue Verwendung der Gelder nicht zu sagt, können sich bei der Alemannia melden. Auch sein Deutschland-Trikot, mit den Unterschriften der Weltmeister von 2014, hatte Zenglein zur Versteigerung bereitgestellt. Das Höchstgebot gab ein Ehepaar aus Gailbach mit 1.500 Euro ab. Insgesamt sind also 15.500 Euro an Spenden für die Familie zusammengekommen. Das Trikot übergibt das Ehepaar den Haibacher Fußballern. „Wir wollten nur möglichst viel Geld für die Familie generieren. Wir übergeben das Trikot an die Alemannia, dass sich auch in Zukunft junge Spieler an den grausamen Krieg bei uns in Europa erinnern.“ Es wird ein Ehrenplatz im Haibacher Sportheim bekommen.

KW09 Mbaeri Trikot
Andreas Zenglein übergibt das Trikot an Steffen Kruschina