ASCHAFFENBURG/KAHL (fs). Bis zu fünfzehn Polizeiwagen. Demonstranten mit Hunden. Und Polizisten, die Menschen festhalten. Diese Bilder gab‘s vergangene Woche in Kahl. Dutzende Anhänger der Querdenker- und Impfgegner-Szene haben dort gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Obwohl es eigentlich seit einigen Tagen verboten ist! Eine ähnliche Situation könnte sich morgen in Aschaffenburg abspielen, wo es in letzter Zeit immer wieder zu unangemeldeten Montags-Spaziergängen kam.

Dabei protestierten sie gegen die Corona-Maßnahmen. Meist trugen die Teilnehmer keine Masken. Abstands- und Hygieneregeln Fehlanzeige. Die Demonstranten versammelten sich unter anderem in Kahl und in Aschaffenburg. Dem Landkreis Aschaffenburg reichte es jetzt!

In einer Allgemeinverfügung hatte er die unangemeldeten Proteste verboten. Eine solche Allgemeinverfügung richtet sich meistens gegen eine bestimmte Personengruppe. In diesem Fall die so genannten „Querdenker“. Die hielten sich aber nicht an das Verbot und gingen weiter spazieren. „Die Stimmung der Versammlungsteilnehmer war von Beginn an unkooperativ“, meldet der Polizeipräsident Detlev Tolle. Teilweise seien sie sogar streitsüchtig gewesen!

Jetzt hat die Stadt Aschaffenburg nachgelegt. Auch sie hat unangemeldete Corona-Demos verboten! Ob die Spaziergänge aber ausbleiben, ist fraglich. Dr. Meinhard Gruber ist Referent für Finanzen, Sicherheit und Ordnung. Er schließt nicht aus, dass es auch morgen in der Stadt zu unangemeldeten Demonstrationen kommt. Sollte das passieren, würde die Polizei „anhand der konkreten Situationslage die erforderlichen Anordnungen erlassen. Wer für die Versammlung wirbt, muss sie auch anzeigen“, so Detlev Tolle.