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Happy Birthday, Euro! - Vor 20 Jahren wurde die Mark abgeschafft

31.12.2021, 10:42 Uhr in News
Euroscheine
Einige Millionen D-Mark in der Region noch im Umlauf +++ Verteuerung durch den Euro nur ein Mythos?

BAYER. UNTERMAIN (mg).Lange Schlangen bildeten sich in der Neujahrsnacht 2002 vor den Bankautomaten. Die Aufregung um die neue Währung, die Europa noch enger zusammenrücken lassen sollte, war groß. Doch neben der Neugierde herrschte vor allem Skepsis und Unsicherheit…

Im Jahr der Einführung wurden Verbraucher das Gefühl einfach nicht los, dass durch die Währungsumstellung alles teurer wurde. Egal ob in der Kneipe, im Supermarkt oder beim Friseur. Man hätte meinen können, die Umrechnung von D-Mark in Euro geschah vielerorts 1:1. Claus Jäger, Vorstandssprecher der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg, kann dem nicht zustimmen: „Ich glaube nicht, dass der Euro alles verteuert hat. Man muss natürlich den Warenkorb anschauen. Es kann schon sein, dass einzelne Produkte teurer geworden sind.“ Bis heute werden zahlreiche Starter-Kits der Euro-Münzen im Internet verkauft, die Währung hat sich mittlerweile stabilisiert und aus der Skepsis wurde Gewohnheit und Akzeptanz. „Die gefühlte Verteuerung entstand eigentlich nur aus der Emotionalität der Leute. Die Inflationsrate in den letzten 20 Jahren ist niedriger als zu D-Mark Zeiten“, ergänzt Jäger. Nach Schätzungen der Bundesbank sind immer noch Geldscheine und Münzen im Wert von 12,48 Milliarden D-Mark im Umlauf. „In unserer Region sind bestimmt noch einige Millionen bei den Bürgern zuhause. Das Geld liegt ja nicht mehr auf Konten rum, sondern in Schrankfächern, unter Matratzen oder ist im Garten vergraben“, so der Finanzexperte, „Ich kann nur jedem raten, das Geld umzutauschen. Den Service bieten alle Banken an.“

Ohne Euro kein Europa?

Den Euro sieht Jäger von existenzieller Bedeutung: „Der Euro hat Deutschland in den letzten 20 Jahren sehr gut getan. Wir als Exportland haben noch mehr profitiert als andere Länder“. Ein vereintes Europa ohne eine einheitliche Währung ist für ihn nur schwer vorstellbar: „Eine gemeinsame Währung ist wichtig, um gegen die beiden Weltmächte USA und China bestehen zu können. Wenn sich Europa wieder in viele Kleinstaaten entwickelt, sind wir unterm Strich die Verlierer.“

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Claus Jäger - Foto: Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg

Das sagen unsere Leser:

Rosa Domröse aus Hösbach
"Die D-Mark fehlt uns schon... damit kamen wir besser zurecht. Wir haben auch gesammelt: Alle Scheine und alle Pfennige haben wir aufgehoben. Falls die D-Mark nochmal wiederkommt, sind wir vorbereitet."

Christine Roth aus Aschaffenburg
"Die Preise gallopieren einem davon. Weil die Gehaltserhöhungen fallen ja anders aus als die Preiserhöhung."

Jana und Lisa-Marie Hof und Erika Rausch aus Aschaffenburg
"Wir sind traurig, dass sich der Euro jetzt so entwertet. Wir machen uns da alle große Gedanken. Hoffentlich passiert das nicht."

Ferdinand Wilhelmstroop aus Schweinheim
"Ich komme mit dem Euro klar, aber vielen ging es mit der D-Mark besser, meine ich."

Arnold Scheel aus Strietwald
"International ist der Euro gut, aber auf nationaler Ebene sind wir lange nicht mehr so flexibel, wie wir früher waren."

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Rosa Domröse aus Hösbach
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Christine Roth aus Aschaffenburg
KW52 20 Jahre Euro4
Jana und Lisa-Marie Hof und Erika Rausch aus Aschaffenburg
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Ferdinand Wilhelmstroop aus Schweinheim
KW52 20 Jahre Euro6
Arnold Scheel aus Strietwald