„Kein Arzt konnte mir helfen!“
KLEINWALLSTADT (fs). Jeder von uns zahlt jahrelang Beiträge für die Krankenkasse. In dem Glauben: Wenn ich irgendwann krank bin, bekomme ich meine Therapien, Operationen und Medikamente bezahlt. Doch was ist, wenn die Krankheit oder die Verletzung so selten ist, dass sie in Deutschland gar nicht anerkannt ist. Dann helfen auch die jahrelangen Einzahlungen nicht weiter. Genau das ist Stephan Ebert aus Kleinwallstadt passiert.
„Angefangen hat alles 2020“, beginnt Ebert seine Geschichte. „Da habe ich nach längerer Pause wieder mit Judo gestartet.“ Zwei Rollen und ein Knacken haben gereicht. Ebert hat sofort gemerkt: Irgendwas ist anders als zuvor. Am nächsten Morgen ging es mit den ersten Symptomen auch schon los: Desorientierung, Muskelzucken und Schwindel und keine Besserung in Sicht. Bei der Suche nach der Diagnose konnte ihm lange kein Arzt helfen. Die Symptome wurden meistens auf die Psyche geschoben. „Irgendwann habe ich mich selbst auf die Suche gemacht und bin dann auf das HWS-Syndrom gestoßen“, erzählt Ebert weiter. Erst als er bei einem Arzt in Obersdorf landete, konnte ihm jemand helfen. „Er hat das erste Mal meine Symptome verstanden. Ich habe quasi instabile Kopfgelenke.“ Bei diesen Gelenken, die ganz oben auf der Wirbelsäule liegen, befinden sich Bänder, die bei Ebert stark verletzt sind. Dadurch ist der Kopf nicht mehr in Balance. Dieser Arzt konnte ihm eine Therapie verordnen, die ihm einen großen Schritt zurück ins Leben gab. Zuvor war Ebert fast ausschließlich ans Bett gebunden.
Krankenkasse zahlt nicht
Geheilt ist er aber noch lange nicht. Der nächste Schritt wäre eine Operation. Doch die wird - genauso wie die Therapie zuvor - nicht von der Krankenkasse bezahlt. Sie darf nicht einmal in Deutschland durchgeführt werden. Ebert steht bei einem Arzt in der Schweiz für die Operation auf der Warteliste. Dabei sollen ihm Stammzellen aus dem Becken entnommen werden. Mit denen werden dann durch den Mund die Bänder angespritzt. Wenn alles gut läuft, kann er auf eine Heilung hoffen. Und die wäre auch dringend nötig. Die Symptome haben sich nämlich seit dem Anfang extrem verschlechtert. Vor allem das Sehen fällt Ebert schwer. Im schlimmsten Fall könnte er sogar erblinden. „Wir haben einen Spendenaufruf gestartet, damit ich mir die Operation leisten kann!“, berichtet er. Sein Ziel: Wenn er wieder gesund ist, möchte er anderen Menschen helfen, die das gleiche Problem haben wie er. „Ich möchte mich außerdem bei den Menschen bedanken, die mir helfen und mir täglich beistehen!“
Unter https://www.betterplace.me/stammzellen-fuer-stephans-zukunft können Sie spenden und helfen, dass Stephan Ebert wieder gesund wird.