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Lasst unsere Schwächsten nicht zurück!

09.10.2022, 07:30 Uhr in News
Titelbild Sozialstationen

BAYER. UNTERMAIN (mg). Die Energiepreisexplosion trifft jeden - auch die Schwächsten unserer Gesellschaft: Menschen, die mit keinem oder sehr niedrigem Einkommen zurechtkommen müssen, psychisch belastete Personen oder Obdachlose, deren Schicksale sich kaum jemand ausdenken kann. Für solche Fälle gibt es Sozialstationen oder Vereine, die den Menschen helfen. Aber auch die bleiben von der Energiekrise nicht verschont, denn: Die meisten sozialen Vereine sind auf Spenden angewiesen - doch wenn die „Spender“ selbst mit den Kosten zu kämpfen haben, bleibt für gutherzige Taten nicht mehr viel übrig…

Aschaffenburg

Wegweiser

KW40 Sozialstationen Wegweiser 2
KW40 Sozialstationen Wegweiser 1

Der Wegweiser ist aus dem größten Sozialvereins Aschaffenburg „Grenzenlos“ Anfang 2006 in Damm entstanden. „Wir haben gesehen, dass hier ein Brennpunkt für Obdachlose und Bedürftige ist“, erinnert sich Renate Elter aus dem Vorstand. Der Wegweiser wird unter anderem von der Stadt gefördert, so wird die Miete übernommen. Gleichzeitig erhalten sie Unterstützung von lokalen Märkten und Firmen. „Oft kommen Menschen mit seelischen Problemen her, um nicht alleine zu sein.“ Frühstück gibt’s hier für 60 Cent, Mittagessen für 1 Euro. „Zwischen acht und zehn Obdachlose kommen am Tag - die müssen dann nichts bezahlen“, sagt Detlef Beissler. Die Spendenbereitschaft hat laut dem ehrenamtlichen Helfer in letzter Zeit abgenommen: „Früher hatten wir das Buffet gefüllt mit Wurst und Käse, heute ist das nicht mehr so.“

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Die Bahnhofsmission auf Gleis 2

KW40 Sozialstationen Bahnhofsmission 2
KW40 Sozialstationen Bahnhofsmission 1

Auf Gleis zwei des Aschaffenburger Bahnhofs befindet sich die Niederlassung der Bahnhofsmission. Seit über hundert Jahren hilft die Einrichtung Menschen in Not. „Wir müssen uns aus freiwilligen Zuschüssen der Kommunen und zum größten Teil aus Spenden aller Art finanzieren“, erklärt Leiterin Sandra Bauer-Böhm. Ihre größte Not sind eigentlich die fehlenden Helfer. „Wir bräuchten mehr Zeitspenden. Das Ehrenamt hat bei uns eine immens wichtige Funktion - viele Menschen, die zu uns kommen, sind aus dem sozialen System gefallen und schwer wieder einzubinden - das Ehrenamt bringt viel Zeit und eine gewisse Offenheit den Menschen gegenüber mit.“ Die Menschen, die Hilfe bei der Bahnhofsmission suchen, kommen aus den verschiedensten Gründen - am Tag sind es bis zu 100. „Aktuell kommen viele Menschen in der Wohnungslosigkeit - vor allem Junge. Dieses Problem hat sich seit Corona gesteigert.“ Wie alle, hat auch Bauer-Böhm Bedenken, wenn es um den Winter und die Energiekosten geht - bei einem ist sie sich aber sicher: „Die Bahnhofsmission wird offen bleiben.“

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Die Brücke

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Der Brückehof in der Nilkheimer Bahnhofstraße

Der Sozialverein „Die Brücke“ wurde 1983 gegründet, um sich für die Belange von Strafgefangenen einzusetzen. Heute ist er viel mehr als das: Von Gewaltprävention, über die Vermittlungsstelle für Gemeinnützige Arbeit, den Brückehof, das Junge Wohnen, die Holzbrücke bis hin schließlich zur Beratungsstelle für Männliche Haftentlassene - die Brücke engagiert sich rund um Aschaffenburg, wo es nur geht. Oft werden Täter von der Staatsanwaltschaft an den Verein vermittelt, um Sozialstunden abzuleisten. „Bei den ganz Jungen haben wir so 25 bis 30 im Jahr. Insgesamt haben wir eine riesige Zahl von Zuweisungen für gemeinnützige Arbeit, die wir dann an andere soziale Einrichtungen weiter vermitteln.“ Dr. Manfred Sommer ist erster Vorsitzender und seit der Gründung des Vereins dabei. „Wir sind ein Dienstleister für die Stadt, werden also dementsprechend auch von ihr unterstützt.“ Die Gelder werden oft gezielt an die einzelnen Spaten des Vereins abgegeben. Der Spendensatz hat sich in den letzten Jahren kaum verändert, trotz Pandemie und Energiekrise. „Das hängt aber auch mit den Dienstleistungen zusammen, die wir erbringen.“

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Alzenau

Café Arbeit

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Ina Staben-Gast und Sven Rosenberger vom Café Arbeit

Der Verein Café Arbeit hat seit Jahren verschiedene Sozialprojekte am laufen - und das ohne großen Träger. Zu den Projekten gehören die Sozialberatung, die Bewerbungshilfe, der Cafébetrieb und ein Secondhand-Geschäft - diese sind zwar für alle Menschen geöffnet, jedoch können Bedürftige einen Ermäßigungsausweis beantragen, um Vergünstigungen im Shop und dem Café zu erhalten. Hauptsächlich finanziert sich das „Café“ durch Spenden. „Es sind Privatpersonen, Mitgliedsbeiträge und Firmen rund um Alzenau“, so Ina Staben-Gast, Sozialpädagogin im Café Arbeit, über die Spender. Die Hauptspendenaktion des Vereins ist im Winter rund um Weihnachten. „Wir haben Angst, dass die Spenden zurückgehen, weil wir sonst unsere Projekte nicht mehr so wie jetzt anbieten können.“ Es kommen Menschen rund um Alzenau, aber auch hier erkennt die Sozialpädagogin einen Trend: „Immer mehr junge Leute haben psychische Belastungen, die dann ihre Arbeit nicht mehr ausüben können.“

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Obernburg

Café fifty

KW40 Sozialstationen Cafefifty

„Wir sind eigentlich die einzige Anlaufstelle für Hilfsbedürftige im Kreis Miltenberg“, äußert sich Benjamin Riedel aus der Sozialberatung des Café fifty. Mit dem Sozialcafé, dem Mittagstisch, der Sozialberatung und der Beratungshilfe können Menschen hier von Montag bis Freitag Hilfe aller Art finden. „Jede Situation ist eine andere, wir haben hier Menschen aus allen Altersklassen mit verschiedenen Problemen - manchmal braucht es einfach ein offenes Ohr.“ Das einmal im Monat stattfindende „Repair Café“ hat sich in den letzten Jahren zu einem richtigen Renner entwickelt. Finanziert wird der Verein rein aus Spendengeldern. „Aktuell spürt man noch wenig von der Energiekrise, aber, wenn im Januar der Hammer fällt - da hat man schon Bedenken.“

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