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"Muss denn erst etwas passieren?"

05.02.2023, 06:30 Uhr in News
030223 Mainaschaff Raser

MAINASCHAFF (acm). Wer mit dem Auto unterwegs ist, kennt das bestimmt: Entweder fährt man selbst etwas schneller als erlaubt oder man hält sich an das vorgegebene Tempo - doch dann fahren immer wieder andere Autofahrer dicht auf. So ist das zumindest auf Mainaschaffs Straßen, wie unsere Reporterin selbst erlebt. Anwohner und auch der Bürgermeister sprechen von mehreren Problemstellen in Mainaschaff. Und dieses Rasen kann ganz schön gefährlich werden, vor allem für Kinder - gerade an Schulwegen und im verkehrsberuhigten Bereich.

Erst Ende 2021 hat PrimaSonntag von einem Raser-Problem in Mainaschaff berichtet. Ein Transporter soll immer wieder mit 80 km/h durch den Ort gebrettert sein. Doch nicht nur der Transporter düst durch Mainaschaff - viele Anwohner beschweren sich immer wieder, vor allem in den sozialen Medien, über etliche Verkehrsrowdys. „7:30 Uhr, die Kinder laufen los zur Schule und in diesem Moment rast mal wieder ein Auto an unserem Haus vorbei!“, beschwert sich eine Facebook-Nutzerin, die in einem verkehrsberuhigten Bereich wohnt. Eigentlich ist hier Schritttempo erlaubt, also maximal 10 km/h, doch immer wieder würden Autos mindestens 20 km/h schneller an ihrem Haus vorbeihetzen. Aber auch auf den Hauptverkehrsstraßen würde gerast, erzählt uns Bürgermeister Moritz Sammer. Warum nicht einfach die Gefahrenstellen auf Tempo 30 reduzieren oder Blitzer aufstellen? Gar nicht so einfach, wie Sammer erklärt: „Tempo 30 kann nur an besonderen Stellen erlassen werden, etwa an einer KiTa oder an einem Seniorenheim.“ Und feste Blitzer können in Mainaschaff baulich und rechtlich nicht aufgestellt werden. „Hessen ist da liberaler als Bayern.“

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Bürgermeister Sammer setzt sich für Verkehrssicherheit ein

Gemeinde setzt sich ein

Vor allem, wenn es um die Sicherheit von Kindern geht, versteht keiner mehr Spaß. Auch nicht der Bürgermeister - denn seit seinem Amtseintritt 2020 setzt sich Moritz Sammer verstärkt für die Schulwegsicherheit ein. „Ich bin unseren ehrenamtlichen Verkehrshelfern sehr dankbar! Wir haben auch die Bahnhofstraße aufnehmen und auch dort den Schulweg absichern können.“ Vor allem die Robert-Koch-Straße, die Bahnhofstraße und auch die Hauptstraße laden viele Fahrer zum Gas geben ein. Aber: Bürgermeister Sammer kann Entwarnung geben - so gefährlich ist es wohl doch nicht auf Mainaschaffs Straßen: „Mir sind keine Unfallschwerpunkte bekannt“, berichtet Sammer. Er steht im ständigen Austausch mit der Polizei. Damit das aber auch so bleibt, bekommt Mainaschaff in diesem Jahr drei Fußgängerampeln - die ersten überhaupt in der Gemeinde! So können Schulkinder etwa an der Robert-Koch-Straße in Zukunft sicher die Straße überqueren, wenn sie zu ihrer Bushaltestelle gehen. Zudem betont Sammer immer wieder, dass das Gerase „rein subjektiv“ sei. Eine Verkehrsüberwachung soll demnächst Fakten liefern. Aber nicht nur die Straßen stehen im Fokus in Mainaschaff: Radfahrer können bald von einem sichereren Radweg am Main profitieren - die Gemeinde will nämlich 3 Millionen Euro in den Ausbau investieren. Und Autofahrer - die sollen sich ganz einfach an die Verkehrsregeln halten, dann ist das Fahren für sie selbst nämlich auch sicherer, sagt Sammer. „Rücksicht auf den anderen ist die beste Methode, um gemeinschaftlich gut leben zu können.“

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In der Robert-Koch-Straße heizen Autofahrer regelmäßig durch

Das sagen unsere Leser:

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Manuela Schlett aus Mainaschaff

„Ich wohne in der Hauptstraße und da rasen die nachts bestimmt mit 100km/h! Ich bin froh, dass es nachts ist und keine kleinen Kinder und keine alten Leute auf der Straße sind. Aber das ist schon lange ein Problem bei uns. Es ist schlimm.“

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Cornelia Wessner aus Mainaschaff

„Hier wird definitiv teilweise zu schnell gefahren. An der Robert-Koch-Straße zum Beispiel ist es ganz extrem. Wenn ich an der Straße entlanglaufe oder über die Straße gehe, da ist es schon extrem, gerade am Feuerwehrhaus.“

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Yvonne Eichhorn aus Mainaschaff

„Ich wohne in einer Spielstraße und da wird schon oft etwas schnell gefahren. Vor allem die Paketdienste fahren hier sehr schnell. Für Kinder ist es schwierig! Ich meide den Ort eigentlich, ich mag die Hauptstraße überhaupt nicht.“

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Karlheinz Schmitt aus Kleinostheim

„Wenn ich von Kleinostheim hier herfahre, fällt mir da nichts auf. Aber die Leute fahren allgemein zu schnell! Die haben keinen Respekt mehr auf der Straße.“