„Joshua fragt jeden Tag nach dem Kindergarten“

HAIBACH/KIEW (dmk). Vor rund einem Monat haben wir über die Abschiebung der Familie Mbaeri berichtet. Über Nacht wurde die Familie nach München gebracht und von dort aus in die Ukraine abgeschoben. Neben vielen anderen versucht Haibachs Bürgermeister Andreas Zenglein seitdem, den Kontakt mit der Familie am Leben zu halten und sie trotz der großen Entfernung zu unterstützen. So beschreibt Jastin die aktuelle Situation:

„Uns geht es nicht so gut, aber Gott sei Dank sind alle gesund. Wir haben eine kleine 2-Zimmer-Wohnung gefunden in Stadt Browary. Meine Eltern suchen jetzt etwas zum Arbeiten, aber wir warten noch auf unsere Ausweise, weil ohne die können wir nix machen. Bei uns war es sehr kalt, wir saßen fast die ganze Zeit in der Wohnung, weil wir nicht die richtigen Sachen hatten zum Rausgehen. Wir haben nur einen Teil von unseren Sachen bekommen. Joshua fragt meine Mutter jeden Tag über den Kindergarten. Er möchte mit seinem Fahrrad zum Kindergarten fahren, um seine Freunde zu sehen. Ich und Jessica verstehen die ukrainische Sprache nicht und hier ist viel Rassismus. Alle gucken auf uns und sagen schlechte Wörter. Wir alle vermissen Haibach und hoffen, dass wir zurückkommen können.“

Was Hoffnung macht

Die deutsche Schule in Kiew könnte die drei Kinder aufnehmen. Deren Schulleiter Gerald Miebs steht im Kontakt mit der deutschen Botschaft und Bürgermeister Andreas Zenglein – damit Jastin, Joshua und Jessica wieder in einen Kindergarten und in die Schule gehen können, wo sie die Sprache verstehen. Einzige Hürde: Die Schul-Kosten in Höhe von 22.000 Euro jährlich! Sobald Schule und Botschaft grünes Licht geben, können wir alle bei der Finanzierung helfen. Damit Joshua nicht mehr nach dem Kindergarten fragen muss…