Geheimtipps in unserer Region

BAYER. UNTERMAIN (mg/jm). Am Untermain findet man so einige schöne Fleckchen Erde. Jeder kennt beispielsweise den Honisch Beach in Niedernberg oder den Schönbusch in Aschaffenburg. Aber es gibt auch immer noch Orte, die der breiten Masse gänzlich unbekannt sind – sei es ein See oder ein unbekannter Biergarten. PrimaSonntag hat sich umgesehen und präsentiert einige der besten Geheimtipps der Region.

Auch unter Tage hat der Untermain einiges zu bieten. Rund 83 Bergwerke gab es im oberen Kahltal, eines davon, das noch begehbar ist, gibt es in Sommerkahl. Die Grube Wilhelmine hatte ihre erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1542. Nachdem dort 1923 die Arbeiten stoppten, hat es sich der gleichnamige Verein zur Aufgabe gemacht, das Erdreich wieder erkundbar zu machen. Mittlerweile kann jeder Führungen durch das Bergwerk buchen, inklusive Guide. Man kann sich dort sogar das „Ja-Wort“ geben.

Apfelweinkönig Alexander Kunkel ist in Aschaffenburg-Damm schon lange eine Institution. Von außen recht unscheinbar, fühlt man sich im Innenhof wie in einer urigen Kneipe. Von der Decke hängen die Krüge, Gemälde und Skulpturen von lokalen Künstlern fallen ins Auge und eine Reihe von immer größer werdenden Bembeln an der Wand zeigen deutlich: Hier wird Äppler getrunken! „Der Größte fasst fast zwölf Liter. Den hat aber noch nie jemand bestellt.“ Von den Dämmern liebevoll „Äpplerkönig“ genannt, kämpft er vier Monate lang im Jahr gegen den Durst der Bevölkerung an. Den Großteil seiner Kunden kennt er mit Vornamen. Einmal von seinem selbstgemachten Apfelwein getrunken, will man die gemütliche Häckerwirtschaft gar nicht mehr verlassen.

Versteckt inmitten von Bäumen im Wald zwischen Aschaffenburg und Haibach befindet sich der Urbani Häcker. DER Weinberg am Godelsberg. Ein wunderschönes Fleckchen Erde, das zum Verweilen einlädt. Bei ausgezeichnetem Wein und leckeren Flammkuchen vergisst man hier für ein paar Stunden die Sorgen der Welt. Ob zu Fuß, mit Bus oder Auto: Die Straußenwirtschaft ist einfach zu erreichen. „Wir haben ein Angebot geschaffen, dass für alle Generationen etwas bietet“, berichtet Katrin Orth, die den Weinberg zusammen mit ihrem Bruder führt. Der freundliche Service und die angemessenen Preise runden die Erfahrung ab. Der Urbani Häcker ist einzigartig in unserer Region und einen Besuch auf jeden Fall wert.

Tiny Houses im Spessart - Klingt erstmal, als hätten sich die Sieben Zwerge in den Wäldern niedergelassen. Doch am Waldhotel Heppe, mitten im Wald in der Nähe von Dammbach, wurde das Wirklichkeit. Der Familienbetrieb legt schon seit Jahren viel Wert auf Nachhaltigkeit und nutzt größtenteils lokale Produkte. Mit den Tiny Houses sind sie aber jetzt eine Route gegangen, die in unserer Region weitgehend unbekannt ist. Die „Tiny Heppe“ sind zwei Häuschen, die ein wenig abgelegen vom Hotel liegen und an drei Seiten verspiegelt sind, sodass man von innen nach außen, aber nicht von außen nach innen schauen kann - Privatsphäre auf höchstem Niveau. Sogar das Frühstück kann, falls gewünscht, an die Tiny Houses gebracht werden. Auf knapp 20m² Innenraum befindet sich alles, was man für einen erholsamen Urlaub benötigt: ein schönes Bett, eine Küchenzeile mit Kühlschrank, ein Badezimmer mit WC und Dusche. WLAN, Smart-TV und Bluetooth-Soundsystem sorgen dafür, dass sich auch die Technik-Freaks inmitten der Bäume wohlfühlen. Je nach Wetter kann man sich mit Fußbodenheizung aufwärmen oder mit der Klimaanlage erfrischen. Auch die Terrasse mit Gartenmöbeln und Grill lädt zum Entspannen ein. Alles in allem eine erholsame Erfahrung in der Umgebung.

Egal ob Junggesellenabschiede, Hochzeitsfahrten, Kindergeburtstage oder einfach eine gemütliche Fahrt durch den Spessart - das Familienunternehmen aus Heimbuchenthal bietet seit 25 Jahren besondere Erfahrungen mit ihren Planwagenfahrten. 14 Personen finden dort Platz - für große Gruppen können bis zu drei Planwagen gebucht werden, sodass über 40 Menschen durch den Spessart kutschiert werden können. Ziel ist meist das Hohe-Wart-Haus. Dort werden dann einige schöne Stunden verbracht, bevor die Pferde dann wieder gesattelt werden. Doch wie so oft im Leben gilt auch hier: „Der Weg ist das Ziel“. Auf der Reise durch die Wälder kann nämlich auch das ein oder andere Abenteuer winken. So muss man zum Beispiel immer die Augen offen halten, denn die Spessarträuber warten im Dunkeln nur darauf, ein paar hilflose Reisende zu überfallen …

Auch für echte Adrenalin-Junkies hat das PrimaSonntag-Land einige berauschende Attraktionen zu bieten. Eine die richtig die Nerven kitzelt ist das Air-Sport Fallschirmsprungzentrum Odenwald in Weilbach. Hier kommt man den Fliegen so nahe wie nie! Von der Annäherung im Windtunnel bis hin zum Tandemsprung oder dem Schnupperkurs– in Weilbach steigt der Puls. Wenn einen dann mal das Fallschirmsprungfieber gepackt hat, steht einer Sprungausbildung nichts mehr im Wege, um sich später auch mal alleine in die Tiefe fallen zu lassen. Doch Air-Sport beschränkt sich nicht nur auf das PS-Land: Ausbildungskurse auf Sardinien, individuelle Termine in den Sommermonaten auf dem italienischen Sprungplatz Vercelli oder Gruppensprungevents mit einem gecharterten Helikopter sind auch möglich.

Im Obernauer Bollenwald haben Elli und ihr Mann Werner vor elf Jahren einen Ort zum Erholen und Wohlfühlen geschaffen. In ihrem eigenen Garten hat das Ehepaar eine Gartenwirtschaft eröffnet und damit Elli einen Kindheitstraum erfüllt. „Wir sind Rentner geworden und waren dafür einfach noch zu Energie geladen - fürs Nix-tun! Und dann haben wir uns entschieden: Ja das machen wir!“ In dem wunderschönen Garten vergisst man glatt die Welt außerhalb dieser kleinen Oase. Wunderschöne Blumen, künstlerische Skulpturen, idyllische Sitzmöglichkeiten und die reine Waldluft regen Kindheitserinnerungen in der Natur. Am Wochenende und an Feiertagen öffnet das Paar für Gäste aus aller Welt. „Wir haben super Gäste von ganz klein bis ganz alt.“ Trotzdem wirkt es sehr privat und persönlich in Ellis Gartenwirtschaft. Mit viel Herz geführt, fühlt sich jeder Gast in dem Garten mit romantischem Flair wohl. Neben Fassbier, Frankenwein von einem lokalen Winzer und Hausmannskost sorgt vor allem Ellis Apfelkuchen mit frisch gemahlenem Dinkelkorn für lachende Gesichter.

„Schottische Whisky-Destillerie auf deutschem Boden.“ So beschreibt sich St. Kilian Distillers in Rüdenau wohl am besten. In der größten Whisky- Destillerie in Kontinental-Europa wird nach schottischem Vorbild gebrannt - jahrzehntelanges Whisky-Know-How trifft auf deutsche Ingenieurskunst. Doch was St. Killian noch so besonders macht ist, dass es eine Besucher-Destille ist. Man kann also die komplette Produktion anschauen. „Man erlebt hier hautnah was passiert. Von Anfang bis Ende.“ Das heißt der Whisky kann am Ende natürlich auch probiert werden. Hier gibt es sogar Führungen mit dem Brennmeister, der den Whisky frisch aus dem Fass einschenkt. Für echte Whisky-Kenner also ein Muss!