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A3-Einhausung Goldbach: So lief die Feuerwehrgroßübung

18.09.2022, 13:16 Uhr in
051021 Symbolbild feuerwehr

GOLDBACH/ HÖSBACH. Am Samstag (18.09.2022) um 22.30 Uhr kam es in der Einhausung Goldbach - Hösbach der Bundesautobahn 3 bei Kilometer 217 in Fahrtrichtung Würzburg zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein Lastkraftwagen befuhr die wegen Wartungsarbeiten bis auf eine Spur verringerte Fahrbahn. Vermutlich wegen Übermüdung kam der LKW von der Fahrspur ab und streifte eine Hubarbeitsbühne, auf welcher sich ein Arbeiter befand. Durch das Unfallgeschehen erschrak der LKW-Fahrer und riss das Lenkrad des LKWs um. Nachfolgend krachte dieser in die Tunnelwand. Ein nachfolgender Kleintransporter prallte seitlich in die Ladefläche des Lastkraftwagens und fing Feuer. Durch das Unfallgeschehen erschrak ein weiterer Autofahrer, dieser bremste schlagartig und ein weiterer Unfall ereignete sich 50 Meter vor dem LKW. Ein Stau bildete sich im Kastenquerschnitt.

Dies war die Ausgangslage einer großen Brandschutzübung in der vergangenen Nacht, bei der die Einsatzfähigkeit der verschiedenen BOS-Organisationen im Landkreis Aschaffenburg und der Gefahrenabwehrplan der Einhausung entsprechend der Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT) überprüft wurden. Kreisbrandmeister Max Asmar (Übungsleiter) hatte sich mit seinem Team um eine realistische Übung bemüht. Aus diesem Grund war die Bundesautobahn 3 in beide Fahrtrichtungen von 20:00 Uhr bis ca. 02:00 Uhr zwischen den Anschlussstellen Aschaffenburg-Ost und Goldbach voll gesperrt.

Die Übungsleitstelle alarmierte mit dem Stichwort „LKW-Brand“ die Einsatz- und Rettungskräfte, die gemäß den Vorplanungen der Kreisbrandinspektion für solche Einsatzszenarien vorgesehen sind. Ebenso machten sich Einsatzkräfte des Rettungsdienstes auf den Weg zur Einsatzstelle. In der Folge rückten zahlreiche Feuerwehreinheiten zur Einhausung aus. Der Einsatzleiter der Feuerwehr Goldbach (Zugführer Jürgen Walter) verschaffte sich zunächst ein Bild von der unübersichtlichen Lage und versorgte die ihm zur Verfügung stehenden Einheiten mit Einsatzaufträgen. Ein Teil der Feuerwehrleute kümmerte sich um die Rettung der Verletzten aus dem Gefahrenbereich. Nach der Rettung kümmerten sich Feuerwehrsanitäter um die medizinische Erstversorgung. Zeitgleich wurde die Brandbekämpfung eingeleitet. Um das Tunnelbauwerk vor Schäden zu schützen, mussten sofort die Tunnelwand und -decke gekühlt werden. Parallel dazu musste eine Einsatzleitung sowie die dazu gehörenden Befehlsstrukturen aufgebaut werden. Weiterhin mussten die im Stau stehenden Fahrzeuge, darunter auch ein Reisebus, nach Betroffenen abgesucht werden. Diese Tätigkeiten und Arbeiten erfolgten weitestgehend unter schwerem Atemschutz. Besonders aufwändig gestaltete sich die Rettung einer schwerverletzten Person aus der nicht mehr funktionsfähigen Hubarbeitsbühne in ca. fünf Metern Höhe. Die Rettung erfolgte mittels Leiterrutsche.

Den Einsatzkräften von Bayerischem Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst wurden im Einsatzverlauf 35 Verletzte übergeben. Die verletzten Personen wurden über die Notausgänge in die in Richtung Frankfurt führende Tunnelröhre gebracht, dort durch den Rettungsdienst gesichtet, weiterversorgt und anschließend in die umliegenden Krankenhäuser fiktiv eingeliefert. Die rettungsdienstliche Einsatzleitung oblag Christian Schmid vom BRK Kreisverband Aschaffenburg. Kreisbrandmeister Marco Laske (Laufach) stand dem Feuerwehreinsatzleiter beratend zur Seite. Auch die Tunnelbetriebszentrale in Hösbach wurde zwischenzeitlich durch ein Mitglied der Kreisbrandinspektion (Kreisbrandinspektor Thilo Happ) besetzt. Nachdem alle von der Übungsleitung geplanten Aufgabenschwerpunkte abgearbeitet waren, wurde die Übung schließlich beendet.

Zahlreiche Übungsbeobachter schauten sich gespannt die Arbeit der Einsatzkräfte an. Der oberste Brandschützer des Landkreises, Landrat Dr. Alexander Legler, und die Bürgermeisterin von Goldbach, Sandra Rußmann, sowie ihr Amtskollege aus Hösbach, Michael Baumann, waren ebenso vor Ort. Seitens der Polizei machten sich Polizeioberrat Stefan Fleckenstein und Polizeihauptkommisar Daniel Ebert sowie der Tunnelmanager der Autobahn GmbH der Autobahndirektion Nordbayern, Frank Heim, ein Bild vom Geschehen. Weiterhin waren vom Landratsamt Aschaffenburg aus der Abteilung Brand- und Katastrophenschutz Regierungsrätin Lea Röth, Regierungsoberinspektor Matthias Amrhein, Regierungsobersekrätar Kevin Krott sowie Mitglieder der OrgL-Gruppe und der stellv. Leiter der Integrierten Leitstelle Bayerischer Untermain, Brandamtmann Ralf Braun, anwesend.

Nach der Übung lud die Autobahndirektion Nordbayern die 125 Übungsteilnehmer zu einem kleinen Imbiss in die Autobahnmeisterei in Hösbach ein, wo sich Kreisbrandrat Frank Wissel, Landrat Dr. Alexander Legler und der Verantwortliche der Autobahn GmbH, Frank Heim, bei allen Beteiligten für ihre Teilnahme an der Übung bedankte. Um das leibliche Wohl kümmerte sich die Feuerwehr Unterafferbach.

Quelle: Kreisbrandinspektion Aschaffenburg


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