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Kein weiteres Atommüll-Zwischenlager in Hanau - Urteil gefallen

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25.01.2022, 17:01 Uhr in
061221 Symbolbild Atommuell

HANAU/LEIPZIG. Im Streit um ein weiteres Atommüll-Zwischenlager in Hanau hat sich die Stadt durchgesetzt. Sie muss der Entsorgungsfirma Orano NCS keine Baugenehmigung für das Lager erteilen.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied, dass ein Zwischenlager für radioaktive Abfälle aus Kernanlagen in einem Gewerbegebiet unzulässig sei. Das Gefahrenpotenzial sei zu hoch. Das Gericht bestätigte damit ein vorheriges Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs.

Orano NCS wollte das Zwischenlager im Technologiepark Wolfgang einrichten.

Pressemitteilung der SPD Hanau:

Mit großer Freude begrüßt die Hanauer SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig. Dieses befasste sich in dieser Woche mit dem Streit über das geplante Atommüll-Zwischenlager der Firma Orano NCS im Stadtteil Wolfgang und gab der Auffassung der Stadt Hanau Recht. Schon in der Vorinstanz hatte der Hessische Verwaltungsgerichtshof so geurteilt.

„Es wird keine Genehmigung für ein neues Zwischenlager geben, das ist ein Erfolg für unsere gesamte Stadt.“, so der Fraktionsvorsitzende Maximilian Bieri. Die positive Entwicklung Hanaus in vielen Bereichen, so auch im Technologiepark Wolfgang, sei dabei von großer Bedeutung gewesen. Die Pläne für ein neues Zwischenlager seien unverträglich mit der Entwicklungsperspektive des Hochtechnologiestandortes. „Es bestand die Gefahr, dass neuer Atommüll sowohl das Gewerbegebiet sehr negativ beeinflusst als auch der gute Ruf und die immer weiter wachsende Attraktivität Hanaus großen Schaden nehmen.“ Diese Gefahr konnte gebannt werden auch dank der parteiübergreifend getroffenen, stets einstimmigen Beschlüsse in der Hanauer Stadtverordnetenversammlung zur Sache. Der größte Dank gilt laut den Hanauer Sozialdemokraten jedoch den Mitarbeitern, sowie Juristen der Stadtverwaltung.

„In Hanau hätte Atommüll aus ganz Deutschland gelagert werden können.“, macht SPD-Chef Bieri die Dimensionen der Entscheidung deutlich. „Das Urteil hat in der zukünftigen Entwicklung Wolfgangs als High-Tech Standort eine große Bedeutung.“ Dabei würde sich die Stadt Hanau nicht vor ihrer Verantwortung drücken. So lagert die Firma Orano NCS schon jetzt Container mit schwach radioaktiven Abfällen in Wolfgang, die meisten Abfallprodukte aus der ehemaligen Brennelementproduktion dort. Allerdings gebe es überhaupt keinen Grund, 30 Jahre nach Beendigung der Produktion von Kernbrennstäben dort neuen radioaktiven Müll aufnehmen zu müssen.

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