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Kreis Aschaffenburg: WESPE-Gemeinden nehmen Stellung zu Deutsche Glasfaser

19.11.2021, 10:37 Uhr in Primaveraland
Glasfaser

KREIS ASCHAFFENBURG. Die Deutsche Glasfaser hatte eine Pressemitteilung zum Ausbau des Glasfasernetzes in den fünf WESPE-Gemeinden Bessenbach, Haibach, Laufach, Sailauf und Waldaschaff herausgegeben.Die Gemeinden sahen darin viele Fragen der Bürgerinnen und Bürger nicht beantwortet. Mit einer eigens verfassten Pressemitteilung möchten die WESPE-Gemeinden einige Sachverhalte noch klarstellen.

Pressemitteilung der Deutschen Glasfaser

Der Aufbau der Glasfaser-Infrastruktur in den fünf Gemeinden der Kommunalen Allianz Westspessart schreitet voran. Mit der erfolgreichen Backbone-Anbindung am 12.11.2021 ist die Voraussetzung geschaffen, die Gemeinden an die überregionale Netzinfrastruktur anzuschließen. Bis Mitte Dezember sollen nun 3 PoP’s (‚Points of Presence‘) aktiviert werden. Bei den PoPs handelt es sich um die Einwahlknoten für Telefon- und Online-Verbindungen, die auch die weitere Verbindung zu den Hausanschlüssen darstellen. Sobald diese in Betrieb gehen, stehen unmittelbar die ersten Kundenaktivierungen bevor.

Parallel dazu laufen Maßnahmen zur finalen Wiederherstellung der Oberflächen. Insbesondere die Schließung der Straßenquerungen hat dabei oberste Priorität. Im Hinblick auf die Wintersaison wird darauf hingewiesen, dass die beauftragte Baufirma die Tiefbauarbeiten, vom 20.12.2021 bis zum 17.01.2022, pausiert. Da die sachgemäße Einbringung von Asphalt eine bestimmte Bodentemperatur erfordert, wird die Wiederherstellung von Oberflächen in Folge, je nach Entwicklung der Witterung, wiederaufgenommen.

Die verbesserte Verkehrssicherung wird, über die Wintermonate und auch darüber hinaus, beibehalten und kontinuierlich angepasst, wenn es erforderlich ist. Die beteiligten Unternehmen arbeiten weiter mit Hochdruck daran, dass alle Kunden baldmöglichst die digitalen Möglichkeiten und Annehmlichkeiten einer Glasfaseranbindung nutzen können.

Für die bislang entstandenen Unannehmlichkeiten und die Verzögerungen bitten wir die Anwohnerinnen und Anwohner aufrichtig um Entschuldigung.

Stellungnahme der WESPE-Gemeinden

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

die obenstehende Pressemitteilung der Deutschen Glasfaser können und wollen wir nicht so stehen lassen, denn sie verleitet zu falschen Schlussfolgerungen und gibt keine Antwort auf viele Fragen, die in den letzten Wochen wieder vermehrt an die Gemeinden herangetragen wurden. Leider können auch wir Ihnen die für viele wichtigste Frage „Wann funktioniert mein Glasfaseranschluss?“ nicht beantworten. Dennoch möchten wir Ihnen gerne einen umfassenderen Überblick über die Bauarbeiten und die Zusammenarbeit der Deutschen Glasfaser mit den WESPE-Gemeinden geben.

Die veröffentlichte Pressemitteilung erweckt den Eindruck, dass das Glasfasernetz bald in Betrieb geht. Dies gilt leider jedoch nur für einen kleinen Teil des WESPE-Gebiets. Die 3 PoPs, die unseres Wissens nach aktiviert werden, sind die PoPs in Haibach/Grünmorsbach, Straßbessenbach und Keilberg. Nur in diesen Ortsteilen können somit Kunden an das Netz angeschlossen werden. Selbstverständlich ist dies dort aber auch nur bei denjenigen Kunden möglich, bei denen der Hausanschluss bereits installiert ist. Auch wenn Sie in einem der drei Ortsteile leben und der Hausanschluss bei Ihnen fertiggestellt ist, kann es passieren, dass das Leitungsnetz vom PoP zu Ihnen noch nicht durchgängig ist, so dass Sie sich noch etwas gedulden müssen.

Nach heutigem Stand ist zu erwarten, dass die nächsten PoPs, die aktiviert werden, in Waldaschaff und Dörrmorsbach stehen. Wann die ersten Anschlüsse in Laufach ans Netz gehen, steht ebenso in den Sternen wie der Bereich Oberbessenbach. Für beide Gebiete gilt, dass noch einige Bauarbeiten notwendig sind, um eine Aktivierung ins Auge zu fassen. Für Sailauf ist derzeit noch gar nicht klar, wann überhaupt mit dem Bau begonnen wird.

Apropos heutiger Stand… Gerne würden wir Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, häufiger, umfassender und frühzeitiger über den Glasfaserausbau informieren. Wir wissen, dass es für viele Anwohner ein Ärgernis ist, wenn plötzlich Bauarbeiten vor der eigenen Haustüre stattfinden, Straßen gesperrt sind oder der lang ersehnte Glasfaseranschluss einfach nicht fertig wird. Leider stehen wir aber vor dem Dilemma, dass wir selbst viel weniger Informationen erhalten als wir gerne hätten und sich die wenigen, die wir bekommen, nahezu täglich ändern. Alle Bauzeitenpläne, die wir erhalten haben, waren das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben standen. Die anvisierten Termine werden schlichtweg nicht eingehalten, womit wir schon bei einem Hauptproblem der Großbaustelle wären.

Ein weiteres Ärgernis stellen die vielen Personalwechsel bei der Deutschen Glasfaser und dem beauftragten Generalunternehmer Zener Telekom dar. Projektleiter, Bauleiter, Arbeitskolonnen… Wir haben schon unzählige Personen kommen und gehen sehen. Dabei ist die umfassende Einweisung der neuen Mitarbeiter nicht gewährleistet, so dass jedes Mal wieder Wissen verloren geht und eingespielte Routinen neu entwickelt werden müssen. Dies ist für die Bauämter und das beauftragte Ingenieurbüro, welches die Bauüberwachung übernimmt, ein sehr arbeitsaufwändiger und nervenaufreibender Prozess.

Leider zieht sich auch die schlechte Arbeitsvorbereitung wie ein roter Faden durch die Bauarbeiten. Die WESPE-Gemeinden unterstützen die Deutsche Glasfaser so gut wie irgendwie möglich – in vielen Fällen weit über das normale Maß hinaus – doch es gibt Regeln und Gesetze, an die man sich halten muss. Die Verkehrssicherheit muss beispielsweise immer gewährleistet sein, schließlich möchte keiner einen Unfall verantworten müssen. Darüber hinaus haben die Gemeindeverwaltungen keinen Einfluss auf die Kreis- und Staatsstraßen oder die Bahnlinien. Hierfür müssen Genehmigungen bei anderen Behörden gestellt werden, die gegebenenfalls nicht so flexibel reagieren können. Daher ist es notwendig, dies mit entsprechender Vorlaufzeit zu beantragen. Leider scheitert die Deutsche Glasfaser daran immer wieder.

Zuletzt gibt es noch eine wichtige Information, auf die wir Sie bereits heute aufmerksam machen möchten: Wie die Deutsche Glasfaser in ihrer Pressemitteilung schreibt, hat der Verschluss aufgebrochener Flächen derzeit Priorität, um im Winter problemlos den Schnee räumen zu können und somit die Verkehrssicherheit zu garantieren. Da die Arbeiten an vielen Stellen aber noch nicht abgeschlossen sind, bedeutet dies, dass die Straßenquerungen oder Gehsteige nun soweit wie möglich mit Pflaster oder Asphalt verschlossen werden, im kommenden Frühjahr aber wieder aufgemacht werden müssen. Dann werden beispielsweise noch fehlende Hausanschlüsse verlegt oder Stellen repariert, an denen sich die Leerrohre als nicht durchgängig erwiesen haben. Wo genau dies der Fall sein wird, können wir derzeit leider noch nicht abschätzen.

Vor der Weihnachtspause hat die Deutsche Glasfaser nun noch knapp 4 Wochen Zeit, um mit den Arbeiten zur Oberflächenverschließung voranzukommen und die ersten 3 PoPs zu aktivieren. Wir hoffen, dass dies gelingt und unterstützen das Unternehmen weiterhin nach Kräften, um den Glasfaserausbau möglichst bald abzuschließen. In dem Wissen, dass dafür aber noch einige Monate sehr viel Arbeit vor uns liegt, möchten wir Sie noch einmal um Geduld bitten. Seien Sie gewiss: Wir geben unser Bestes, damit Sie bald Zugang zu schnellerem Internet haben, ohne dass die Qualität der Straßen und Gehwege darunter massiv leidet, denn auch dafür müssen wir Sorge tragen.

Quelle: Kommunale Allianz Westspessart

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