Nach Adanir vom TVG: HSG Hanau verpflichtet auch Nationalspieler Jusys
HANAU. Aufgrund des bevorstehenden größeren Umbruchs arbeitet die HSG Hanau daran, ein junges Team mit Entwicklungspotenzial zusammenzustellen. Mit dem 23-jährigen Dziugas Jusys kommt im Sommer ein groß gewachsener Kreisläufer vom Drittligisten SV 04 Plauen Oberlosa nach Hanau, der bereits bei der U20-EM in Mazedonien und bei zwei A-Länderspielen für Litauen internationale Erfahrung sammeln konnte.
Nach dem
22-Jährigen Can Adanir vom Zweitligisten TV Großwallstadt und den vier aus dem
eigenen A-Jugend-Bundesliga-Kader hochgezogenen Top-Talenten Torben Scholl, Max
Moock, Phillip Busse und Niklas Schierling kann der Handball-Drittligist nun
den nächsten Neuzugang präsentieren, der in das Anforderungsprofil „jung und
entwicklungsfähig“ passt.
„Das Angebot aus Hanau kam sehr überraschend für mich. Aber ich war von Anfang
an hellauf begeistert. Ich habe die HSG Hanau immer auf Facebook verfolgt und
die tolle Entwicklung des Vereins mitbekommen. Trainer Oli Lücke und Hannes
Geist kennen mich und wissen, wie sie mich als Handballer weiterentwickeln
können. Ich möchte diese Chance bei der HSG Hanau unbedingt nutzen“, sagt
Jusys.
Ausgebildet wurde der 1,95 Meter große und 100 Kilogramm schwere Modellathlet
im Nachwuchsleistungszentrum des TV Großwallstadt. Über die Stationen HSG
Falken Groß-Bieberau, SG Rot-Weiss Babenhausen und SV 04 Plauen Oberlosa, wo er
die letzten beiden Spielzeiten verbracht hat, landet Jusys im Sommer nun bei
der HSG Hanau. In Oberlosa wollte er vor allem in einem ambitionierten Team
Spielpraxis erhalten. Im ersten Jahr gelang der Aufstieg in die 3. Liga. Dort
schloss man jetzt die Staffel C auf dem elften Rang ab, aber Jusys konnte auf
Drittliga-Niveau überzeugen.
Wurde er anfangs vor allem in der Deckung eingesetzt, erhielt der Rechtshänder
in der Folgezeit auch im Angriff immer mehr Spielanteile. Im letzten Spiel
gegen Hannover-Burgwedel vor wenigen Tagen erzielte er mit sieben Toren die
meisten Treffer seines Teams.
Die positive Entwicklung ist auch Geist und Lücke nicht verborgen geblieben, die den Hünen noch aus ihren Zeiten beim TV Großwallstadt bzw. Groß-Bieberau kennen. „Wir bekommen mit Dziugas einen super sympathischen Typen, aber vor allem einen gut ausgebildeten, jungen Spieler, der sich zuletzt stark entwickelt hat und auch noch viel Entwicklungspotenzial besitzt“, sagt Geist. „Gemeinsam wollen wir in der neuen Saison daran arbeiten, dieses Potenzial noch weiter herauszubilden.“
Aufgrund seiner
Größe wird Jusys das Spiel der Hanauer variabler machen. In der Defensive soll
er Yaron Pillmann im Innenblock ersetzen. Im Angriff ist er im Vergleich zu den
beweglicheren David Rivic und Nils Schröder ein Kreisläufer, der sich nicht
viel bewegt, aber seine Größe einsetzen kann und dadurch Sperren gut halten
kann.
Auch wenn der in Vilnius geborene Jusys für Litauen spielt, liegt der
Lebensmittelpunkt der Familie in Sulzbach/Main zwischen Aschaffenburg und
Großwallstadt. Hierhin hat es ihn im zarten Alter von neun Monaten verschlagen.
Und Schuld daran war einmal mehr der Handball. Jusys ist nämlich genetisch
handballerisch vorbelastet. Seine Mutter hatte damals ein Angebot des
Erstligisten 1. FC Nürnberg und so zog die Familie nach Deutschland. Sie ist
heute noch als Trainerin der Landesliga-Frauen HSG Sulzbach/Leidersbach aktiv.
„Ich freue mich sehr, wieder in die Heimat zurückzukehren“, sagt Jusys, der mit seiner Freundin Lena, die als Erzieherin in Aschaffenburg arbeitet, zusammenziehen wird. Beide suchen momentan eine Wohnung zwischen Aschaffenburg und Hanau. Ebenso sucht der gelernte Verfahrensmechaniker einen neuen Job in der Region. In Oberlosa arbeitete er im Online-Backoffice eines Autohauses.
Auch die Main-Kinzig-Halle kennt Jusys. In dieser Saison besuchte er das Spiel der HSG Hanau gegen den TV Kirchzell. Damals wusste er noch nicht, dass es ihn bald hierher verschlagen würde. „Die Halle, die Zuschauer und wie hier Handball gelebt wird, das ist einfach geil. Ich freue mich sehr darauf, bald ein Teil davon sein zu dürfen“, sagt Jusys. Ich weiß, dass ich mich noch verbessern muss und dass ich das auch kann. Ich möchte mich im Team der HSG Hanau etablieren. Darauf habe ich richtig Bock.“
Quelle: HSG Hanau