Region: Zahlreiche Aktionen zum Tag gegen Gewalt an Frauen
REGION. Weltweit wird heute ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. In zahlreichen Städten rund um den Globus werden Wahrzeichen und öffentliche Gebäude orange angestrahlt – auch im Primaveraland. Anlass dafür ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen.
An der Aktion beteiligen sich unter anderem die Christuskirche in Aschaffenburg, der Hanauer Congress-Park sowie die Pfarrkirche in Großheubach.
Pressemitteilung Main-Kinzig-Kreis:
Am Internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen hat der Main-Kinzig-Kreis Flagge gezeigt. Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler hisste am frühen Morgen gemeinsam mit dem Team des Referats für Frauenfragen und Chancengleichheit des Main-Kinzig-Kreises vor dem Forum ein blaues Banner mit dem Schriftzug „Frei leben ohne Gewalt“. „Nicht schweigen, sondern Partei ergreifen. Nicht wegschauen, sondern Solidarität zeigen. Nicht mit den Achseln zucken, sondern Hilfe und Unterstützung anbieten: Das rate ich Menschen, die Gewalt an Frauen im eigenen Umfeld entgegentreten wollen“, sagte Susanne Simmler. Sehr viele Frauen hätten in ihrem Leben Gewalterfahrungen gemacht – als körperlichen Angriff, Vergewaltigung oder als psychische Gewalt, die ohne Schläge auskommt, aber genauso herabwürdigt und verletzt. „Meistens sind die Täter Männer aus dem direkten Umfeld der Frau. In einer offenen, freiheitlichen Gesellschaft wie der unseren ist das nicht hinzunehmen“, so die Sozialdezernentin. Deshalb sei sie froh, dass es gelungen sei, dieses in der Vergangenheit vielfach tabuisierte Thema anlässlich des Aktions- und Gedenktages breit und vielfältig in die Öffentlichkeit zu tragen. „Ich halte es allerdings für wichtig, dass sich der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen nicht zu einer ritualisierten Veranstaltung entwickelt. Jeder Tag im Jahr ist ein Tag, um Flagge zu zeigen“, erklärte Susanne Simmler.
„Unser Ziel ist, die konkreten Anlaufstellen im Kreis bekannt zu machen, Hürden zu nehmen und eine breite Öffentlichkeit zu informieren – und das über den Aktionstag hinaus“, sagte Grit Ciani: „Die Beratungsstellen im Main-Kinzig-Kreis stehen Betroffenen und Mitmenschen, die Gewalt vermuten oder wahrnehmen, vertraulich, mit immenser Erfahrung und enger Vernetzung zur Seite. Es ist besser, sich einmal zu viel als einmal zu wenig dort zu melden.“ Bei Trennung oder Familienkonflikten, wenn ein Partner oder Expartner emotionalen, finanziellen oder psychischen Druck ausübt, informiert das Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit über geeignete Anlaufstellen. Außerhalb der Bürozeiten ist das bundesweite Hilfetelefon gegen Gewalt rund um die Uhr unter der Rufnummer 08000 116 116 erreichbar. „In bedrohlichen Notsituationen lautet die Botschaft, die Polizei unter 110 zu rufen“, so Grit Ciani. Nicht nur die Kommunen im Kreis und eine Vielzahl von Initiativen und Vereinen, sondern auch Einzelhändlerinnen und Einzelhändler hätten sich in engagierter, kreativer Weise an dem Aktionstag beteiligt. Das helfe, Gewalt an Frauen zu ächten und Betroffenen Mut zu machen, sich ihre Freiheit und ihr Selbstwertgefühl Stück für Stück zurückzuerobern.
Pressemitteilung Stadt Maintal:
Am 25. November setzen Kommunen, Initiativen, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auf vielfältige Art ein Zeichen. In Maintal leuchtete das Rathaus anlässlich der weltweiten Beleuchtungsaktion „Orange your City“ orange, im Foyer der Verwaltung stand ein orangener Stuhl mit Nummern des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“. In verschiedenen Bäckereien wurden Brötchentüten mit Hilfsangeboten verteilt und vor dem Rathaus die Fahnen der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ gehisst. Gemeinsam haben die Stadt Maintal und der Frauenbeirat in diesem Jahr erneut vielfältige Aktionen zum Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen organisiert. Einige davon, beispielsweise das Hissen der Flaggen der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“, haben eine lange Tradition. „Wir wollen das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen auf vielen verschiedenen Ebenen transportieren“, erläutert Annika Frohböse, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Maintal und ergänzt: „Damit Informationen zu den Hilfsangeboten die Betroffenen und ihr Umfeld tatsächlich erreichen, müssen wir möglichst vielfältige Wege nutzen, um diese Informationen weiterzugeben. Wir wollen die Öffentlichkeit sensibilisieren, das Tabu brechen und aufzeigen, wie man sich und anderen Hilfe organisieren kann, damit alle Frauen erfahren: Es gibt einen Ausweg. Ich bin nicht allein.“
Gemeinsam mit dem Frauenbeirat wurde die Farbe Orange daher in Form von Kleidung, Regenschirmen, Kerzen und einer Beklebung der Rathausfenster deutlich sichtbar gemacht. „Die Farbe Orange hat eine Signalwirkung. Sie ist auffällig und sichtbar. Für Gewalt an Frauen gilt das nicht. Sie geschieht vielfach im Verborgenen. Deshalb ist es so wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dafür zu sensibilisieren, darüber zu sprechen. Aus diesem Grund beteiligt sich die Stadt Maintal schon seit ein paar Jahren an der weltweiten Beleuchtungsaktion ,Orange your City“, erklärt Bürgermeisterin Monika Böttcher. In Maintal waren es das Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim und das Rathaus in Hochstadt, die orange illuminiert wurden. Aber auch im gesamten Main-Kinzig-Kreis waren viele öffentliche Gebäude mit dabei. „Es ist für uns selbstverständlich, Teil dieser wachsenden Bewegung zu sein und den Betroffenen unsere Solidarität zu zeigen“, so Böttcher und Frohböse. Unter der Nummer 0800 116 016 können sich Betroffene am Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen jederzeit und in vielen Sprachen Unterstützung holen. Auch Personen im Umfeld werden am Hilfetelefon beraten, wenn sie nicht wissen, wie sie sich angemessen verhalten sollen, ohne sich selbst zu gefährden.