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Ukrainehilfe: Main-Kinzig-Kreis bitte Ärzte um Unterstützung

09.03.2022, 14:28 Uhr in
Arzt

MAIN-KINZIG-KREIS. „Wir rufen niedergelassene Ärztinnen und Ärzte auf, uns bei der medizinischen Versorgung von Geflüchteten zu unterstützen. Ob offene Sprechstunden in der eigenen Praxis oder gar ein Angebot in einer zentralen Einrichtung: Jede Form der Hilfe wird gebraucht“: Landrat Thorsten Stolz, Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler richten sich mit einer dringenden Bitte an die Ärzteschaft. Von der Hausarztpraxis über die Zahn- und Kinderarztpraxis bis hin zu Fachärzten brauche es derzeit ein Ärztenetz, das mit der Stadt Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis eng kooperiere. Melden kann sich die Ärzteschaft beim Main-Kinzig-Kreis über die Adresse [email protected].

Hintergrund ist die zunehmend größere Zahl an geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Ihnen wird bei der Ankunft eine medizinische Erstversorgung ermöglicht. Dafür brauchen Stadt Hanau und Kreis die Unterstützung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Zudem ist bei diesen ersten Untersuchungen zuletzt immer öfter auch der Bedarf von direkter fachärztlicher Betreuung festgestellt worden. Landrat Thorsten Stolz bittet vor diesem Hintergrund um die Mithilfe der Medizinerinnen und Mediziner: „Die Menschen aus der Ukraine haben eine schwere Zeit hinter sich. Und sie sind teils unmittelbar körperlich durch den Krieg verletzt worden. Um all diese Bedarfe schnell und gut abzudecken, müssen der Öffentliche Gesundheitsdienst und die Ärzteschaft Hand in Hand arbeiten.“ Die Herausforderungen stellen sich sowohl im Bereich des Main-Kinzig-Kreises als auch der Stadt Hanau. Oberbürgermeister Claus Kaminsky verdeutlicht, dass aus den zentralen Einrichtungen wie Sportsfield „vom Allgemeinmediziner bis zum Chirurgen die ganze Bandbreite an Medizinern nachgefragt wird“. „Die Menschen sind froh, dass sie bei uns in der Region sicher untergebracht sind. Es ist ihr Recht und unsere Pflicht dafür zu sorgen, dass es ihnen auch gesundheitlich gut oder bald besser geht. Diese Unterstützung brauchen die Menschen und dafür brauchen wir jetzt das Mitwirken der Ärztinnen und Ärzte“, so Kaminsky.

Im Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr des Kreises hat Dezernentin Susanne Simmler in den vergangenen Jahren ein enges Koordinations-Netzwerk innerhalb der Ärzteschaft geknüpft. Julia Fock ist die Ansprechpartnerin für verschiedene Belange der medizinischen Versorgung. Sie nimmt nun gemeinsam mit Dr. Silke Hoffmann-Bär und Geeta Chatterjee, die in der Koordinationsstelle Ukrainehilfe MKK für den Bereich Gesundheit zuständig sind, die Hilfsmöglichkeiten aus dem medizinischen Sektor unter [email protected] entgegen. Susanne Simmler betont in diesem Zusammenhang, dass es vor allem um eine Nutzung bestehender Ressourcen geht. „Ich weiß um die hohe Auslastung der Ärzteschaft, alleine durch die Corona-Pandemie. Wenn es aber die Möglichkeit gibt, im Praxisalltag Zeitfenster zu schaffen für die medizinische Versorgung der Geflüchteten, nach den üblichen Vergütungsregeln und mit den verfügbaren Kräften, dann ist schon sehr geholfen. Dann finden wir auch schnell Wege, wie wir den hohen Bedarf mit diesen Angeboten zusammenbringen“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler.

Die Stadt Hanau und der Main-Kinzig-Kreis sehen einen Bedarf nach zielgerichteten Angeboten sowohl im West- wie im Ostkreis. Landrat Thorsten Stolz: „Viele Menschen finden derzeit zentral eine Bleibe, in Sportsfield, in Ronneburg, in Wächtersbach oder an anderen Stellen. Aber viele weitere sind in den anderen Städten und Gemeinden untergekommen, bei Verwandten und Freunden. Auch an sie müssen wir denken. Insofern rufen wir die Ärzteschaft im gesamten Kreisgebiet auf, sich bei uns zu melden.“

Wohnungssuche geht weiter, Belegung geht in Kürze los
Der Main-Kinzig-Kreis erinnert in dem Zusammenhang an seinen Aufruf, freie Wohnungen unter [email protected] zu melden. Im ersten Schritt werden die ankommenden Geflüchteten derzeit in zentralen Einrichtungen untergebracht. Im nächsten Schritt, in den kommenden Tagen, beginnt die Belegung in den Wohnungen. Der Kreis bittet also noch um etwas Geduld bei all jenen, die sich schon gemeldet hatten, bei denen aber noch keine Personen aus der Ukraine wohnen. Der Kreis nimmt umgehend Kontakt auf, wenn der Bedarf konkret wird.
- Ø Zentrale Fragen rund um die Themen Unterbringung, Melden und Helfen werden auf der Kreishomepage (www.mkk.de) unter „Ukrainehilfe MKK“ beantwortet.
- Für spezielle Fragen zur Hilfe von ukrainischen Geflüchteten ist das Ukrainehilfe-Telefon geschaltet: 06051-8518000 sowie eine Mailadresse eingerichtete: [email protected].

Quelle: Main-Kinzig-Kreis

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