Schützt uns nur die Wehrpflicht?

BAYER. UNTERMAIN (mz). Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat auch in unserer Region grenzenlose Anteilnahme ausgelöst und uns aber auch in einen Zustand der Unruhe und Angst versetzt. Für viele war es schlicht unvorstellbar, dass auf europäischem Boden ein solcher Krieg noch einmal ausbrechen kann. Während die Zivilgesellschaft auf den Straßen für ein Ende des Krieges und ein friedliches Europa demonstriert, reagiert die Politik mit drastischen Maßnahmen. Deutschland schickt Waffen an die Ukraine und kündigt an, 100 Milliarden Euro in die Bundeswehr zu investieren. Und auch die Wiedereinführung der Wehrpflicht scheint plötzlich möglich.

In Deutschland ist sie bereits seit 2011 ausgesetzt. Doch diese Zeiten könnten bald der Vergangenheit angehören. Denn der Krieg in der Ukraine hat auch die Frage aufgeworfen, ob unsere Bundeswehr der steigenden militärischen Bedrohung überhaupt noch gewachsen ist. Was denkt das PrimaSonntag-Land darüber? Ist die Aufrüstung der Bundeswehr der richtige Weg und können wir uns nur mit einer Wehrpflicht verteidigen und schützen?

Barbara Kastner aus Gailbach „Ich bin für die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Man hat ja jetzt gesehen, wie schnell sowas in unserer Nähe eskalieren kann.“

Dirk Vogel aus Aschaffenburg „Ich bin dem Bundeskanzler sehr dankbar, dass er 100 Milliarden in unsere Bundeswehr steckt. Eine Wehrpflicht lehne ich aber ab.“

Stefan Lehmann aus Aschaffenburg „Wehrpflicht ist für viele doch nur: 15 Monate schnell rumzukriegen. Viel wichtiger ist, dass die Bundeswehr professioneller aufgestellt ist. Wir brauchen eine starke Verteidigungsarmee“

Wolfgang Dietz aus Aschaffenburg „Ich finde die Entscheidungen und Diskussionen der letzten Tage falsch. Generell bin ich dafür, dass man mit Worten statt mit Waffen kämpft.

Peter Koch aus Johannesberg „Ich bin gegen eine Wehrpflicht. Ich habe keine Erfahrungen am Gewehr, für mich kämen Kampfhandlungen daher nicht infrage. Die Lösung liegt nicht in militärischen Auseinandersetzungen, sondern in der Diplomatie. “

Maria Bischof aus Aschaffenburg „Ich bin der Wehrpflicht nicht komplett abgeneigt, aber ich stelle mir schon die Frage, ob wir dafür überhaupt die Infrastruktur besitzen.“

Jürgen Basler aus Aschaffenburg „Da ich Familie und drei Kinder habe, würde ich mich wahrscheinlich entscheiden zu kämpfen.“

Kevin Heeg aus Eichenberg „Um meine Heimat würde ich kämpfen, solange bis meine Familie wieder in Sicherheit leben kann.“

Karsten Hessler aus Sulzbach „Ich würde mich auf jeden Fall entscheiden zu kämpfen. Irgendjemand muss ja das Land verteidigen.“

Christoph Strissel aus Aschaffenburg „Ich bin überhaupt nicht der Mensch, der an die Waffen geht. Deshalb würde ich wahrscheinlich flüchten.“