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So überstehen wir Omikron!

09.01.2022, 06:30 Uhr in News
Symbolbild Omikron Variante

BAYER. UNTERMAIN (dmk). Eines ist sicher: Die Omikron-Variante ist auch am bayerischen Untermain angekommen, wird dominant und ist ansteckender! Damit nicht wie andernorts große Teile der Bevölkerung gleichzeitig in Quarantäne müssen und dadurch alles zusammenbricht, steht seit Freitag fest: Künftig keine Isolation für alle Kontaktpersonen, die frisch geimpft oder genesen sind! Freitesten nach einer Woche möglich! Wir haben die Alltags-Manager im PrimaSonntag-Land gefragt: Wie gut wir auf die „Omikron-Wand“ vorbereitet?

Politik:

Ein großer Vorteil gegenüber den Problemen in Großbritannien ist für Aschaffenburgs Bürgermeister Eric Leiderer die am Freitag beschlossene Verkürzung der Quarantäne, zu der man sich aufgrund der Erfahrungen einigte: „Dieses Wissen hilft uns!“ Herausfordernd bleibt Leiderer zufolge weiterhin die Unplanbarkeit der Pandemie. Das Aschaffenburger Landratsamt verweist auf die jetzt schon zweijährige Pandemie-Erfahrung und sieht sich gerüstet: „Sämtliche Kräfte hier vor Ort sind also mit der Situation vertraut, darauf vorbereitet und wissen, wie zu handeln ist. Es besteht also kein besonderer Grund zur Unruhe oder gar Panik.“ Appelle vom Bund für Landrat Dr. Legler daher unnötig! „Auch schon deswegen braucht es keine regelmäßigen Hinweise von „oben“, die vor allem dazu geeignet sind, die Menschen zu verunsichern.“ Zuversichtlich macht Jens-Marco Scherf, dass bei Omikron wohl weniger Infizierte ins Krankenhaus müssen, doch: „Sorgen macht die verminderte Wirkung der Grundimmunisierung durch zwei Impfungen“ Deshalb sagt Scherf: „Nutzen Sie jetzt die Chance zur Booster-Impfung und, falls noch nicht geschehen, geben Sie sich jetzt den Ruck und holen Sie sich die erste und zweite Impfung, um die weiterhin drohenden und leider auch in unserer Region häufigen schweren und tödlichen Krankheitsverläufe möglichst zu verhindern.“

Versorger:

Die Geschäftsführerin der Energieversorgung Main-Spessart Melanie Bauer erwartet eher eine „Omikron-Wand“ denn einer Welle. „Dies kann, wenn sich die Erkrankungen innerhalb einer kurzen Zeitspanne häufen, natürlich zu massiven Mitarbeiterausfällen führen“, zeigt sich Geschäftsführer Dieter Gerlach gewarnt. Auch die Geschäftsführerin der Energieversorgung Main-Spessart Melanie Bauer erwartet eher eine „Omikron-Wand“ denn einer Welle. „Die hohe Rate der Auffrischungen schon vor Weihnachten macht mich dennoch zuversichtlich“, so Bauer. Maßnahmen wie die Trennung von Arbeitsgruppen in der kritischen Infrastruktur sollen bei den Aschaffenburger Stadtwerken die Versorgung sicherstellen. Wird es dennoch mal eng „gibt es eine klare Priorisierung in welcher Rangfolge und in welcher Größenordnung die einzelnen Dienstleistungen reduziert werden müssen“, so Gerlach. Durch die getrennten Teams war auch die Energieversorgung Main-Spessart bisher immer handlungsfähig, „auch wenn es für die Kolleginnen und Kollegen zum Teil belastend ist“, so Bauer.

Ärzte:

Dr. Christian Pfeiffer ist Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands in Unterfranken und neben seinem Praxisbetrieb aktuell auch stark ins Impfen eingebunden. Doch auch bei vielen Omikron-Patienten auf einmal wird den Ärzten nicht bange: „Wir haben die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung und können diese zur Entlastung dann vermehrt nutzen. Viele Praxen, wie wir auch, haben Routineuntersuchungen heruntergefahren, um freie Kapazitäten zu schaffen. Eventuell müssen die Zeiten für Infekt-Patienten ausgebaut werden.“ Durch die sehr gute Impfquote und die FFP2-Pflicht in den Praxen geht Dr. Pfeiffer auch nicht von Engpässen beim Personal aus: „Natürlich dürfen die Masken aber auch im Sozialraum dann nur abwechselnd abgenommen werden. Der Privatbereich stellt eine relevante Gefahr da. Aber die anderen Praxismitarbeiter sind dann keine direkten Kontaktpersonen, weil alle - Mitarbeiter und Patienten - durchgehend FFP2 Masken tragen.“ Ganze Praxen in Quarantäne wird’s also nicht geben, eine starke Omikron-Welle würde die Hausarztpraxen dennoch sehr belasten. „Kollegiale Vertretungen sind dann gefragt“, beschwört Dr. Pfeiffer.

Bildung:

Bleiben die Schulen wirklich offen? Die Frage stellen sich wohl gerade alle Eltern, die am bayerischen Untermain ihre Kinder ab morgen wieder in die Schule schicken. „Wir rechnen damit, in Präsenzunterricht zu starten und nur im „worst case“ auf Wechselunterricht zu gehen“, ist Christine Büttner, die Schulleiterin des Hermann-Staudinger-Gymnasiums in Erlenbach überzeugt. Ansgar Stich ist ihr Kollege vom Miltenberger Johannes-Butzbach-Gymnasium und erwartet ebenfalls offen bleibende Schulen. Er warnt: „Wenn sehr viele Lehrkräfte ausfallen würden, wäre das tatsächlich ein großes Problem.“ Ein Viertel des Kollegiums sei schon mal zeitgleich ausgefallen. „Das war schon heftig, aber auch das haben wir gemeistert.“ Auch auf kurzfristige Änderungen ist Büttner vorbereitet: „Wir haben für alle Varianten Pläne in der Schublade und Übung aus den letzten zwei Jahren.“ Einzig: „Dass immer noch viele Schüler nicht geimpft sind, macht uns Sorgen, nachdem auch immer mehr dreifach geimpfte Erwachsene erkranken.“

KW01 Omikron 1
Aschaffenburgs 2. Bürgermeister Eric Leiderer
KW01 Omikron 3
Aschaffenburgs Landrat Dr. Alexander Legler
KW01 Omikron 2
Miltenbergs Landrat Jens-Marco Scherf
KW01 Omikron 7
Dr. Christian Pfeiffer vom Bayerischen Hausärzteverband
KW01 Omikron 5
Erlenbacher Schulleiterin Christine Büttner
KW01 Omikron 4
Miltenberger Schulleiter Ansgar Stich