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„Bei Gewaltandrohungen und Hass hört der Spaß auf!“

11.10.2025, 06:00 Uhr in PrimaSonntag
KW20 SPORT Hock C

WALDASCHAFF/OFFENBACH (to). Nachdem der sportliche Erfolg bei Kickers Offenbach in den letzten Wochen weitestgehend ausgeblieben ist, wurde Geschäftsführer Christian Hock aus Waldaschaff von seiner Funktion freigestellt. Hock war seit Mai 2023 für den OFC tätig – wir haben mit ihm über seine Zeit bei den Kickers, den Grund für den Rauswurf und über seine Zukunft.

Herr Hock, was waren die Gründe für Ihre Kündigung?
„Als ich den OFC im Mai 2023 übernommen habe, kann ich mich noch genau an ein Spiel bei der zweiten Mannschaft von Mainz erinnern, wo die Fans die Mannschaft ein bisschen verhöhnt haben, dass sie keine Tore schießen. Da war die Stimmung schon sehr kritisch. Ich habe es in den zwei Jahren weitestgehend geschafft, durch die Kaderzusammenstellung wieder eine Einheit zu formen, dass Fans, Verein und Mannschaft an einem Strang ziehen. Sportlich gesehen war das erste Jahr sicherlich kein großer Erfolg. Im zweiten Jahr wurden wir mit dem neuen Kader dann aber Hessen-Pokalsieger und durften im DFB-Pokal ran, wo wir dann als Highlight auf dem Bieberer Berg vor ausverkauften Haus gegen Magdeburg gewinnen konnten. Und jetzt waren die sportlichen Erfolge in den letzten Wochen nicht so gegeben - da haben die Herren aus dem Aufsichtsrat nicht mehr das hundertprozentige Vertrauen gehabt, weil sie die sportliche Zielsetzung in Gefahr gesehen haben und so wurde mein Vertrag dann gekündigt.

Wie gehen Sie mit persönlichen Anfeindungen in den letzten Wochen um?
„Also am Ende des Tages ist es schon eine Geschichte, die man sehr ernst nimmt, zumal ich vor knapp zwei Jahren vor meiner Haustür in Wiesbaden zusammengeschlagen worden bin. Da nimmt man solche Drohungen noch mal ein Stück weit ernster und da ist auch die Psyche mit im Spiel. Aber ich sage immer, man kann Kritik durchaus äußern. Es ist auch für mich wichtig, immer mal mit Kritik umzugehen. Aber sobald es in eine Form reingeht mit Gewaltandrohungen, mit Hassnachrichten - dann hört für mich der Spaß auf. Das hat im Fußball nichts zu suchen.“

Wie sehen die Zukunftsplanungen aus?
„Jetzt werde ich erstmal die ersten ein, zwei Wochen versuchen runterzufahren, weil man auch klar sagen muss: Die letzten zweieinhalb Jahre waren sehr intensiv. Da gab es wenig an Freiraum. Ich war 24 Stunden am Tag für den OFC da – jetzt kann man mal runterfahren. Dann werde ich natürlich viele Spiele beobachten und schauen, wie es weitergeht, wo vielleicht eine neue Tür mit einer neuen Herausforderung aufgeht. Jetzt gilt es, ein bisschen Kräfte zu sammeln und dann freue ich mich auf eine neue Aufgabe.“