Die Achterbahn-Saison des TVG

GROSSWALLSTADT (tk).Die Saison 2024/2025 war für Handball-Zweitligist TV Großwallstadt ein Auf und Ab. Mit Michael Roth an der Seitenlinie waren die Wällschter in die Saison gestartet. Aufgrund mehrerer gesundheitsbedingter Ausfälle seinerseits und dem ausbleibenden sportlichen Erfolg, übernahm ab Oktober André Lohrbach und führte den Zweitligisten letztendlich auf Platz elf.
„Es war eine ordentliche Saison. Mit der Punkteausbeute sind wir zufrieden“, resümiert Lohrbach, der nach dem sechsten Spieltag die Rolle des Trainers übernahm. Zuvor war er bei den A-Junioren des THW Kiel tätig. „Die Saison war von Herausforderungen geprägt. Begonnen hat alles mit dem frühen Trainerwechsel und vielen Verletzungen“, beschreibt der 36-Jährige die schwierige Anfangsphase. Das erste Spiel unter seiner Leitung ging zwar verloren, im Anschluss sammelte der TVG noch dreizehn Siege.
Doping und Verletzungen
Der Tiefpunkt der Saison war sicherlich der Dopingfall um Ex-Kapitän Nils Kretschmer. Nachdem der Dopingverdacht gegenüber dem 32-Jährigen im Dezember aufgestellt wurde, trennten sich die Wällschter von Kretschmer. Im März wurde er dann für vier Jahr gesperrt. „Auch während des Dopingfalles haben wir uns immer nur mit den anstehenden Aufgaben befasst. Wir haben nicht gejammert und sind immer ruhig geblieben. Im Endeffekt hat es sich ausgezahlt, immer an unsere eigene Stärke zu glauben“, so Lohrbach. Noch bevor Kretschmer nicht mehr zur Verfügung stand, musste das Team von Lohrbach verletzungsbedingt auf Lars Röller verzichten. „Die Verletzungsprobleme waren vor der Saison natürlich nicht abzusehen. Dadurch war es schwierig, Stabilität und Konstanz in die Mannschaft zu bringen. Wir haben teilweise jede Woche mit einer anderen Aufstellung gespielt“, erklärt der TVG-Trainer.
Klassenerhalt am vorletzten Spieltag
Ein Blick auf die Tabelle zeigt ein kurios Bild: Platz 17 und 5 trennen nur acht Punkte. Mit 29 Punkten musste der ASV Hamm-Westfalen den Gang in die Drittklassigkeit antreten. Nur zwei Punkte mehr gesammelt, aber auf Platz elf landete der TV Großwallstadt. „Das war definitiv die engste zweite Liga, die es je gegeben hat.“ Am vorletzten Spieltag konnten sich die Unterfranken den Klassenerhalt beim Sieg gegen Hamm sichern, als sie kurz vor Schluss einen Strafwurf verwandelten. „Das war sicherlich der emotionalste Moment. Da ist der ganze Druck von uns allen abgefallen und hat zu großer Freude geführt.“ Auf die nächste Saison blickt Lohrbach jetzt schon optimistisch: „Wir wollen weiter an unserem Spielsystem arbeiten und unsere Neuzugänge einbringen. In allen Bereich gilt es, weiterhin an Konstanz zu gewinnen, uns zu verbessern und zu stabilisieren.“