Die Grusel-Ecken unserer Region

BAYER. UNTERMAIN (mg). Die Tage werden kürzer, der Wind weht kühler, und mit raschelndem Laub unter den Füßen beginnt der Oktober. Es ist die Zeit, in der sich Nebelschwaden über Straßen legen und Schatten länger wirken als gewohnt. In dieser herbstlichen Dämmerung bekommen einige Orte in unseren Städten und Gemeinden eine ganz besondere, mitunter unheimliche Atmosphäre. Wer in den Abendstunden durch die Straßen am Bayerischen Untermain schlendert, kennt sie nur zu gut: dunkle Unterführungen, verlassene Parkeingänge, schlecht beleuchtete Straßen – Orte, die man lieber meidet. Sie wirken bedrohlich, schaffen Unsicherheit und führen dazu, dass sich viele Menschen im öffentlichen Raum unwohl fühlen – vor allem in der Dunkelheit.
Sicherheit im öffentlichen Raum ist kein saisonales Thema. Doch mit den dunklen Herbstabenden und der besonderen Stimmung rund um Halloween wird einmal mehr deutlich, wie wichtig gut beleuchtete Wege, offene Sichtachsen und ein achtsames Miteinander sind. Ein naheliegender Ansatz ist die bessere Ausleuchtung dieser Bereiche. Doch der Ausbau der Beleuchtung bringt auch Herausforderungen mit sich. Eine davon sind die Kosten. Neue Lichtsysteme und deren Wartung belasten die kommunalen Haushalte. Auch der Energieverbrauch bleibt ein Thema - trotz effizienterer Technik. Neben finanziellen Aspekten rückt auch die Lichtverschmutzung in den Fokus. Künstliches Licht beeinflusst nicht nur das ökologische Gleichgewicht, sondern auch die Gesundheit von Mensch und Tier. Nachtaktive Insekten verlieren die Orientierung, Vögel werden in ihrem Rhythmus gestört. Auch für Menschen kann ein dauerhaft aufgehellter Nachthimmel den Schlaf beeinträchtigen. Doch wie werden wir dieses mulmige Gefühl los, ohne jede Ecke auszuleuchten? Müssen wir im Herbst einfach immer einen Schritt schneller laufen? Marie Sauer aus Aschaffenburg meidet Grusel-Ecken: „Ich geh´ nur noch hin, wo ich sicher bin und wo ich mich wohl fühle in meinem Alter.“ Doch auch ein belebter Platz schützt nicht vor einem mulmigen Gefühl. Der Aschaffenburger Bahnhof wird vor allen in den Abendstunden von vielen als unbehaglich wahrgenommen, so auch von Detlef Müller: „Die Ecke beim McDonalds am Bahnhof ist ein Schandfleck geworden, da fühlen sich auch die Anwohner nicht wohl“. Herr Scheide sieht das ähnlich: „Der Bahnhof hier ist nicht unbedingt der Brüller. Am Ort an sich, da kann man nicht viel ändern, das müssen die Leute selbst machen, die dort verkehren.“
Bahnhof Elsenfeld
Was ist hinter dieser Ecke? Wer hier durch muss, kennt das flaue Gefühl im Bauch.

Bahnhof Kahl
Auch tagsüber kein gemütlicher Ort. Bei Nacht am Gleis ankommen, lässt sich nicht immer vermeiden.

Unterführung Kleinostheim
Hier braucht’s keine Verkleidung: Die Unterführung allein reicht für Gänsehaut. Gerade zur Halloween-Zeit meidet man sie besser.

Mauseloch Kahl
Nachts wird das Mauseloch in Kahl zum perfekten Schauplatz für eine kleine Gruselgeschichte.

Die Mömlinger Parkanlage
An einem Sommertag ein Ort für einen schönen Spaziergang: An einem herbstlichen Abend möchte man hier nur schnell durch und nachhause.

Tunnel bei der Uferstraße in Hösbach
Im düsteren Tunnel in Hösbach hallen die Schritte doppelt so laut - dieser Tunnel ist nichts für schwache Nerven, besonders wenn Nebel und Dunkelheit zusammenkommen.
