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"Die Jungs sollen die Regionalliga genießen"

22.11.2025, 12:00 Uhr in PrimaSonntag
KW47 Sport Alzenau
Mehr von diesen Bildern erhoffen sich Verein und Fans in nächster Zeit

ALZENAU (to). Überraschend ist Bayern Alzenau in diesem Jahr die Regionalliga aufgestiegen. Geplant war das nicht - und genau das spürte der Club auch in der Hinrunde. Sie war geprägt von knappen Spielen und harten Lernmomenten. Zehn Punkte und Tabellenplatz 16 stehen vor dem Rückspiel gegen Schott Mainz auf dem Konto. „Mindestens fünf mehr wären verdient gewesen“, sagt uns Vorstandschef Andreas Trageser. Trotz kleinem Budget und einem Kader, der eigentlich für die Hessenliga geplant war, will sich der Club am Ende der Saison mit Leidenschaft und Zusammenhalt in der Liga halten.

Herr Trageser, wie bewerten Sie die Hinrunde?

„Die Spiele waren meistens sehr knapp! Wir haben jetzt 10 Punkte - ich würde sagen, fünf oder sechs Punkte mehr hätten wir schon verdient gehabt. Die Liga und die Gegner sind sehr stark. Du musst in jedem Spiel 100 Prozent geben, sonst holst du in der Regionalliga Süd-West keine Punkte.“

In der Hinrunde war das Team defensiv ziemlich anfällig, was wird dagegen unternommen?

„Ich glaube, es war die Herangehensweise. Wir haben unser Spiel zu offensiv gestaltet und wollten den Gegner pressen. Wir wurden dann oft ausgekontert, konnten es aber in den letzten Spielen schon ganz gut abstellen. Man muss in der Liga einfach sicher in der Abwehr stehen. Das planen wir jetzt auch so für die nächsten Spiele und machen dann weiter wie gewohnt.“

Wie sieht der Druck aus dem Umfeld aus?

„Wir hatten den Aufstieg eigentlich gar nicht mehr ins Auge gefasst. Es gab so viele Verletzte und dann sind wir aber doch irgendwie mit einer glücklichen Serie in die Regionalliga gerutscht. Unsere Planungen waren schon abgeschlossen, wir haben fest mit der Hessenliga gerechnet und auch eine Hessenliga-Truppe zusammengestellt. Dann habe ich der Truppe zu Beginn der Saison gesagt, dass es ein schwieriges Jahr wird, sie es aber trotzdem genießen sollen. Für diese Ausgangslage hält sich die Truppe inklusive des neuen Trainerteams sehr gut!“

Sind Wintertransfers geplant?

„Naja, wir haben nicht über unserem Haushalt gelebt. Wir haben eine Mannschaft zusammengestellt und die auch durchfinanziert. Solange wir im Vorstand sind, ist es auch unser Bestreben, nur Spieler zu verpflichten, die wir auch bezahlen können. Natürlich könnten wir jetzt in der Winterpause einfach sagen, wir holen drei bis vier Vollprofis, aber das ist einfach nicht drin. Wir wollen mit den Jungs weiterspielen und nehmen es gerne mit, wenn wir die Klasse halten. Wenn wir absteigen sollten, dann planen wir halt wieder für die Hessenliga.“

Wie kriegt man die Jungs in solch einer Tabellensituation motiviert?

„Die Jungs sind in jedem Spiel motiviert, die wollen immer gewinnen. Das sind alles junge Sportler, die keine Profis sind. Es sind ehrgeizige Amateursportler, die nebenbei dem Beruf nachgehen oder studieren. Die wollen alle die Liga halten, weil die Regionalliga eine tolle Liga mit schönen Stadien und großartigen Vereinen ist.“

Wie wichtig sind die Fans?

„Es ist immer schön, wenn die Fans kommen, aber die wollen eine Mannschaft natürlich siegen sehen, das ist ja klar. Ich habe manchmal das Gefühl, wenn sie zur zweiten Mannschaft in der Gruppenliga kommen und die gewinnen, ist das dem Fan fast wichtiger als eine knappe Niederlage in der Regionalliga. Und das verstehe ich auch, aber das ist halt so in der höheren Liga.“

Was sind die Ziele für die Rückrunde?

„Das kurzfristige Ziel ist auf jeden Fall, vor der Winterpause gegen Schott Mainz und Kickers Offenbach zu gewinnen und in Freiburg einen Punkt mitzunehmen. Dann sind wir wieder dicke im Anschluss ans Mittelfeld. Wenn uns das nicht gelingt, dann werden wir nach der Winterpause schon langsam für die nächste Saison in der Hessenliga planen und dann die Jungs spielen lassen, die auch nächstes Jahr noch sicher bei uns sind.“

Wo sehen Sie Bayern Alzenau in den nächsten Jahren?

„Wir werden schon zwischen der Hessenliga und Regionalliga angesiedelt sein, in Hessen wird ja auch das Ligensystem in den nächsten zwei, drei Jahren komplett umgestellt. Unser Ziel sollte auf Dauer sein, zumindest unter den Top 10 oder 15 Vereinen Hessens zu stehen. Wenn der DFB in Zukunft oben komplett mit Vollprofiligen arbeiten will, dann wird das bei uns nichts, aber wir wollen so gut mitmischen wie möglich.“

Andreas Trageser
Vorstandsvorsitzender Andreas Trageser