Diese Tanne wird berühmt
SCHÖLLKRIPPEN/FRANKFURT (jdw). Über 30 Meter hoch, breit und schön gewachsen. Der diesjährige Weihnachtsbaum für den Frankfurter Weihnachtsmarkt kommt aus Schöllkrippen und er trägt den liebevollen Namen „Frau Holle“. Am kommenden Montag soll der 50 Jahre alte Baum gefällt werden. „Ich kenne den Baum schon aus meiner Kindheit, weil ich selbst hier in der Nähe gewohnt habe“, erzählt Matthias Krug, der sich bestens mit Weihnachtsbäumen für den Römer auskennt. Bereits zum fünften Mal sucht er die Bäume für den Frankfurter Weihnachtsmarkt aus.
„Der Hauseigentümer sagt, dass der Baum um 1975 gepflanzt wurde.“ Jetzt - 50 Jahre später - wird die Nordmanntanne gefällt, weil sie für die umliegenden Häuser eine Gefahr darstellt. „Wenn zum Beispiel ein starker Sturm kommt“, sagt der Baumexperte. Aus dem unteren Teil des Stammes werden außerdem zwei Sitzbänke für den Garten hergestellt, damit ein Teil von ihm trotzdem noch in Schöllkrippen bleiben kann.
Die Reise geht los
Bevor „Frau Holle“ aber in Frankfurt auf dem Römer mit über 30 Tausend Lichtern ausgestattet wird, steht noch ein aufwendiger Prozess an. Zwei Kräne werden ihn fällen und von der Senkrechte in die Waagerechte bringen, dann wird er vier Tage lang gewickelt, bevor er auf einen LKW verladen werden kann. Uns ist wichtig, dass die Bäume aus unserer Region kommen und nicht, wie früher, aus Österreich oder dem Schwarzwald. So sparen wir Transportwege und CO₂ und es bleibt etwas Regionales“, erklärt Krug. Für Schöllkrippens 2. Bürgermeister Thomas Büttner ist das mehr als nur ein nettes Projekt. „Wir sind natürlich schon froh und stolz, dass wir dieses Jahr die Ehre haben, den Baum an den Frankfurter Weihnachtsmarkt zu liefern.“ Für Büttner spiegelt es auch ein bisschen die Verbundenheit zwischen Frankfurt und Schöllkrippen wider: „Es gibt jede Menge Pendler hier aus der Gegend aus Schöllkrippen, die in Frankfurt arbeiten und Menschen, die im Alter dem Stress und der Hektik der Großstadt entfliehen wollen und hier im Kahlgrund ihren Altersruhesitz finden. Und nicht zuletzt sind wir natürlich sehr verbunden mit Frankfurt, da wir bekannt als Apfelweinregion sind und natürlich Äpfel und letztendlich auch den Apfelwein an viele Frankfurter Äppelwoikneipen liefern. Wir freuen uns sehr.“