Ein Schatz im Main?

BAYER. UNTERMAIN (aa). Der Main ist unser täglicher Begleiter. Ob beim Arbeiten, beim Spaziergang am Ufer oder der Blick aus dem Auto heraus – er ist immer präsent. Neben Arbeitsplätzen oder Freizeitaktivitäten birgt er auch kuriose Fakten und Geschichten. In seinen Tiefen haben sich so manche versunkene Schätze verborgen. Spannende Geschichten haben vor allem die zu erzählen, die tagtäglich mit dem Fluss zu tun haben. In der neuen Folge unserer Video-Dokumentation „Mein Main“ stellen wir spannende Fakten und persönliche Erlebnisse vor.
Markus Arnold zeigt uns stolz seinen 50 Jahre alten Taucherhelm. Er ist Tauchermeister seit 30 Jahren und seit 40 Jahren beim Aschaffenburger Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Jetzt ist die Ausrüstung natürlich ganz anders, auch die Technik unterscheidet sich. „Unten im Wasser angekommen, ist die Sicht nicht immer klar. Es ist jahreszeitbedingt. Jetzt ist es die schönste Jahreszeit für uns Taucher, weil wir dann auch wirklich was sehen“, so Arnold. Und was er da alles sehen kann: „Vor allem alte Fahrräder oder im Stadtbereich auch die City-Roller. Wenn wir unter Brücken tauchen, liegt dann auch mal ein Zigarettenautomat drin“, erinnert sich Arnold. „Man träumt ja immer davon, dass man mal eine alte Schatztruhe findet, die dann hochholen kann und dann irgendwelche Goldsachen findet“, lacht Arnold. Eine Art Schatz hat er im Aschaffenburger Floßhafen tatsächlich mal gefunden. Während den Bauwerksprüfungen fiel ihm bei einem Tauchgang etwas auf dem Grund auf. „Da war alles voller Geld. Die Sicht war schlecht. Ich dachte, das sind Ein- bis Zwei-Euro-Stücke. Ich habe eine halbe Stunde kräftig eingesammelt und mich gefreut“, erinnert er sich. „Oben angekommen, hat sich jedoch herausgestellt, dass Einer sein italienisches Kleingeld entsorgt hat, das nichts mehr wert war.“ Eine etwas andere Begegnung unter Wasser machte Luisa Staab – sie ist Wasserbauerin und Springerin für die Taucher. „Ich habe in Lengfurt die Platten eingebaut und bin unter Wasser gelaufen. Auf einmal taucht neben mir etwas auf. Ich habe mich sehr erschreckt und holte schon mit dem Brecheisen aus“, lacht Staab. Doch plötzlich merkte sie, dass ein Unterwasserfreund dazugekommen war – ein 70 Zentimeter großer Zander. „Er hat mich die ganze Zeit beobachtet und umkreist. Offenbar wollte er nur nach dem Rechten schauen.“
Sebastian Roger, Fachbereichsleiter Schifffahrt am Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Main ist zwar noch nicht so lange im Amt, hat aber schon einen Ruf weg. „Seit ich da bin, hatten wir wirklich viele Havarien. Intern im Amt wird immer behauptet, dass ich negatives Karma hätte. Das stimmt natürlich nicht“, lacht Roger. Er erinnert sich an ein ausgelassenes Sommerfest im Bauhof. „Am nächsten Morgen rief mich der Bauhofsleiter an und sagte, dass wir eine Havarie in Kleinostheim haben. Das habe ich natürlich für einen Scherz gehalten“, erzählt Roger. War es aber nicht – alle mussten anrücken, Taucher, Elektriker und Schlosser. „Aber selbst nach so einem Fest ist die Einsatzbereitschaft hoch“, sagt Roger schmunzelnd. Mehr zu kuriosen Funden und spannenden Fakten rund um den Main sehen Sie kommenden Montag in der neuen Folge von „Mein Main“ auf primavera24.de.