Renate Heeg bowlt in Aschaffenburg auf Bundesliga-Niveau

ASCHAFFENBURG (tk). Die Bowlingkugel rollt ruhig die Bahn entlang, bevor sie mit einem lauten Knall alle Pins umwirft - ein Moment, den Renate Heeg schon unzählige Male erlebt hat. Sie führt die Damenmannschaft des 1. Bowling-Clubs Aschaffenburgs als Kapitänin in der zweiten Bundesliga an. Die Keilbergerin spielt seit über 30 Jahren und erzählt uns von ihren größten Erfolgen, dem Teamgeist und was den Bowling-Sport einzigartig macht.
„Bowling ist für mich mehr als nur ein Sport“, sagt Heeg mit einem Lächeln. „Es kommt viel auf Technik und die Konzentration an.“ Die erfahrene Spielerin blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück, in der sie zahlreiche regionale Titel und Erfolge feiern konnte. Auch in der ersten Damen-Bundesliga warf Heeg schon die Kegel um. Besonders stolz ist sie auf die Goldmedaille mit dem Damenteam bei der Senioren-Europameisterschaft 2020 in Wien. „Das war natürlich der größte Erfolg meiner Karriere. Auch wenn es mich immer noch ärgert, dass im meinem Einzel viel mehr möglich gewesen wäre als der achte Platz.“
Familiengefühl als Erfolgsrezept
„Unsere Mannschaft ist wie eine Familie“, erklärt Heeg. „Das ist ein wichtiger Grund für den Erfolg.“ Auch mit den Gegnerinnen sind die Damen im positiven Kontakt – trotzdem wollen sie jedes Duell gewinnen. In der vergangenen Saison der 2. Bundesliga Süd erreichten die Aschaffenburger den dritten Platz von fünf Teams und starten auch in der kommenden Saison in der Liga. „Der Klassenerhalt ist immer unser Ziel.“ Mit über 30 Jahren Erfahrung kennt sie die Herausforderungen des Sports genau: „Man braucht Geduld, Disziplin und natürlich auch eine Portion Leidenschaft.“ Für Heeg ist Bowling eine Leidenschaft, die sie hoffentlich noch viele Jahre begleiten wird.
„Ich war direkt gefesselt“
Zu ihrer Leidenschaft kam die 59-Jährige über ihren Mann, dessen Nachbar der Leiter einer Bowlinganlage in Aschaffenburg war. „Wir waren dort oft spielen und dann wurde ich gefragt, ob ich mehr spielen möchte. Dadurch kam ich den Verein.“ Vom ersten Moment an war sie begeistert. „Ich fand es so faszinierend, was man aus diesem Sport alles herausholen kann und durch viel Training und Fleiß zu besseren Ergebnissen kommt. Ich war direkt gefesselt und hab den Sport schnell geliebt.“ Auch ihre 41-jährige Tochter teilt inzwischen die Begeisterung fürs Bowling. „Gewinnen ist natürlich schön, aber der Spaß steht bei mir immer an erster Stelle. Ohne Freude wird Erfolg schwer.“ Ein wichtiger Grundstein für ihre Erfolge ist das regelmäßige Training. „Mindestens zweimal die Woche übe ich mit einer Freundin, um im Rhythmus zu bleiben.“ Je nach Spielklasse variiere das Training, betont Heeg, doch regelmäßiges Üben sei entscheidend, um besser zu werden. Für Renate Heeg ist Bowling weit mehr als ein Spiel – es ist eine Leidenschaft, die Gemeinschaft schafft und immer wieder neue Ziele setzt. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz bleibt sie ein Vorbild für junge Spielerinnen und zeigt, wie viel Herz und Hingabe in diesem Sport stecken.