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(Feuer)-TEUFEL im GOTTES-Haus

18.05.2025, 14:00 Uhr in PrimaSonntag
Brandstiftung Marienkapelle1

KAHL(mg). Hohe Flammen, verbrannte Bänke und ein bestürzter Pfarrer. Die Marienkapelle in Kahl hat schon wieder gebrannt! In den frühen Abendstunden am vergangenen Montag schlichen sich die Unruhestifter in die Kapelle und setzten sie in Brand. Zurück bleiben eine verkohlte Sitzbank und rußgeschwärzte Wände. Ob die Orgel in Mitleidenschaft gezogen wurde, wird noch geklärt. Die Kahler Feuerwehr konnte zum Glück Schlimmeres verhindern. Jetzt ist die Polizei auf der Suche nach dem Feuer-Teufel.

Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr stand die Marienkapelle der Pfarrkirche St. Margareta in Flammen. Der Verdacht ist groß, dass der Anschlag im Februar und der jetzige zusammenhängen, berichtet die Polizei Unterfranken. Der Tathergang ist sehr ähnlich - bereits im Februar wurde im Stillen Teile der Kirche in Brand gesetzt. Laut ersten Ermittlungen wurde diesmal die Sitzauflage einer Bank angezündet, was zu weiteren Schäden in der Kapelle führte. Nach dem erneuten Brand bleiben Trümmer und Schock zurück. Pfarrer Mariusz Kowalski ist bestürzt: „Die Nachricht von der Brandstiftung in der Marienkapelle hat uns und viele Kahler zutiefst erschüttert und mit großer Sorge erfüllt. Es ist ein schreckliches Gefühl, diesen wichtigen Ort unseres Glaubens und unserer Gemeinschaft derart beschädigt zu sehen. Solche Momente machen einfach nur fassungslos und traurig. Diese Tat hinterlässt ein Gefühl der Ohnmacht.“

Wohin mit der Kirchengemeinde?
Aufgrund der Gefahr für die Gesundheit durch Rußpartikel darf die Pfarrkirche bis zur vollständigen professionellen Reinigung nicht betreten werden. In den kommenden Wochen stehen wichtige Feste an, die normalerweise in der Pfarrkirche gefeiert werden: Christi Himmelfahrt, Pfingsten oder auch Fronleichnam. Auch Taufen und Trauungen sind geplant. Die Gremien der Pfarrei müssen nun Lösungen erarbeiten, wie diese Veranstaltungen bestmöglich durchgeführt werden können. „Im Moment finden unsere Gottesdienste deshalb im Pfarrheim statt, was eine gute Übergangslösung ist“, so der Pfarrer. Wann die Kirche wieder vollständig genutzt werden kann, steht noch in den Sternen. Es stehen umfangreiche Reinigungsarbeiten an, die die Ausstattungs- und Einrichtungsgegenstände sowie die Wände und Decken umfassen. Gegebenenfalls ist auch ein Neuanstrich mit Gerüststellung erforderlich. Sämtliche Oberflächen der Kirche, einschließlich der Böden und der Bankpolster, müssen gereinigt werden. Ein besonderes Augenmerk gilt der Orgel, der Liedanzeige und der Lautsprecheranlage, da Ruß elektronisch leitfähig ist.

Hoffnungsschimmer zwischen schwarzem Ruß
Die Kirchengemeinde zeigt sich dennoch hoffnungsvoll: „Es ist für uns tröstlich zu sehen, wie die Pfarrgemeinde in dieser schwierigen Situation zusammenhält. Das Küster-Team und viele andere engagierte Gemeindemitglieder waren sofort zur Stelle, um zu helfen und zu unterstützen. Diese Solidarität gibt Kraft und Zuversicht.“ Auch durch ein schnelles Eingreifen der örtlichen Einsatzkräfte konnten weitere Schäden abgewendet werden. Die Kahler Kirchengemeinde bedankt sich für die hervorragende Arbeit und das kompetente Vorgehen. Der Kirchenpfleger Achim Krämer steht jetzt im engen Kontakt mit dem Bischöflichen Ordinariat Würzburg, dem Dekanatsbüro Aschaffenburg und der Versicherung, um die notwendigen Schritte für die Wiederherstellung der Pfarrkirche zu koordinieren. Die Ermittlungen laufen bereits - wer Hinweise zur Tat oder verdächtigen Personen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei Unterfranken zu melden.

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