Gießen Roboter bald unsere Gräber?

MAINASCHAFF (mg). Ein leises Surren in der Nacht, und am nächsten Morgen sind alle Gräber frisch gegossen: Was nach Zukunftsmusik klingt, könnte in Mainaschaff bald Realität werden. Die Firma INNOK Robotics hat am Freitag auf dem örtlichen Friedhof ihren neuen Bewässerungsroboter „Rainos“ vorgestellt. Das Gerät könnte künftig die Arbeit der Friedhofsgärtner erleichtern - und das ganz autonom.
Auch den Friedhofsgärtner in Mainaschaff Markus Müller freut‘s: „Es ist ein enormer Vorteil, man hat Zeit für etwas anderes, Rasen mähen oder Hecke schneiden. Wenn der Kollege für uns über Nacht gießt, ist das ein super Vorteil.“ Der Roboter „Rainos“ sieht auf den ersten Blick aus wie ein etwas größerer Bollerwagen, doch sein Inneres steckt voller Hightech. Der Roboter kann sich selbstständig über den Friedhof bewegen, Hindernisse erkennen und eigenständig stoppen. Über Nacht bewässert er die Grabflächen - ganz ohne menschliche Hilfe. In seinem Tank finden über 200 Liter Wasser Platz, die er an seiner Tankstationen in unter einer Minute selbstständig nachfüllt. Gerade an heißen Tagen ist das Gießen eine enorme körperliche Belastung. Rainos sorgt dafür, dass jedes Grab zuverlässig und mit der individuell festgelegten Wassermenge versorgt wird - auch bei Krankheit oder Urlaub des Personals. Mit einer Gießzeit von bis zu 14 Stunden schafft der Roboter in einer Nacht bis zu 20.000 Liter Wasser zu verteilen. „In der Regel kostet so ein Roboter 100.000 Euro, je nachdem, wie viel er gießen muss“, erklärt Vincenzo Mauro von Innok Robotics. Für Mainaschaff wären es bei 200 Gräbern etwa 65.000 Euro. Dank seines leisen Betriebs in der Nacht stört er die Besucher des Friedhofs nicht. „Rainos“ vereint moderne Technik mit Rücksicht auf Mensch und Natur - und könnte der Friedhofspflege ein Stück Zukunft verleihen.