Ivo-Zeiger-Haus vor dem Aus?

MÖMBRIS (de). Seit 1978 ist das Ivo-Zeiger-Haus ein Ort, der Mömbris verbindet. Ob Kinder, Senioren, Familien oder Vereine – hier schlägt das Herz der Gemeinschaft. Doch die Zukunft dieses besonderen Hauses ist ungewiss. Ohne frischen Wind, neue Ideen und mehr Veranstaltungen steht das Ivo-Zeiger-Haus vor einer ungewissen Zukunft.
„Es gibt kein Interesse seitens der Kirche oder der Gemeinde, das Haus zu schließen“, betont Dirk Kues, Mitglied des Gemeinderats Mömbris. „Das Ivo-Zeiger-Haus hat so viel Potenzial. Wir wollen es noch deutlicher zeigen: Jeder kann diese Räumlichkeiten nutzen.“ Doch die Realität zeigt: Die Tage des Hauses sind gezählt, wenn sich nicht mehr Menschen einbringen. „Wir brauchen dringend einen neuen Hausverwalter, der sich um das Gebäude kümmert. Ohne diese Person ist es schwer, das Ivo-Zeiger-Haus intakt zu halten“, erklärt Winfried Heimbeck von der Kirchenverwaltung.
Ein Haus für alle
Die Geschichte des Hauses reicht weit zurück: 1970 entstand die Idee, ein Pfarrzentrum zu bauen, um den Kindergarten zu erweitern und dem Ortskern von Mömbris neues Leben einzuhauchen. Dank der Zusammenarbeit zwischen der Kirche und der politischen Gemeinde nahm das Projekt Gestalt an. 1977 wurde der Kindergarten eröffnet. Nur ein Jahr später begann der Bau des Ivo-Zeiger-Hauses, das schließlich im April 1980 eingeweiht wurde. Damals feierte ganz Mömbris eine Woche lang die Eröffnung - mit Festen, Vorträgen und Theateraufführungen. Seither hat das Haus das Ortsbild geprägt und ist ein lebendiger Treffpunkt für Generationen geworden. Das Ivo-Zeiger-Haus hat auch heute eine Menge zu bieten: Neben der öffentlichen Bücherei, der Kegelbahn und dem großen Veranstaltungssaal nutzen auch der Familienstützpunkt, die Volkshochschule und viele Vereine die Räumlichkeiten. Vom Seniorenessen bis zu Hochzeiten finden hier regelmäßig Veranstaltungen statt. „Unser Ziel ist es, klarzumachen, dass jeder das Haus nutzen kann“, sagt Kues. Trotz des vielfältigen Angebots reicht die Auslastung nicht, um die laufenden Kosten zu decken. Deshalb haben engagierte Bürger einen Freundeskreis gegründet. „Wir wollen mehr Veranstaltungen ins Haus holen, damit es sich selbst tragen kann.“
Herausforderungen und Finanzierung
Bürgermeister Felix Wissel unterstreicht die Bedeutung des Ivo-Zeiger-Hauses: „Das Gebäude ist ein sehr wichtiger öffentlicher Treffpunkt. Es gehört der Kirche, die sich aber schwer tut, das Gebäude dauerhaft zu finanzieren. Das Gebäude wurde immer ehrenamtlich betreut. Es wird nach Lösungen gesucht, wie wir das Haus retten können.“ Bisher wurde das Ivo-Zeiger-Haus von der örtlichen Kirchengemeinde getragen, die jedoch starke Unterstützung aus Würzburg erhielt. Doch diese Zahlungen wurden nun nahezu eingestellt. „Es gibt nur noch Sanierungszuschüsse. Ich finde es sehr schade, dass Würzburg sich da so zurückzieht“, fügt Wissel hinzu. Ein möglicher Lösungsansatz sei es, das Angebot im Haus auszuweiten: „Ideal wäre es, wenn mehr im Ivo-Zeiger-Haus passiert, damit da mehr Einnahmen entstehen. Darüber gibt es jetzt auch im Hintergrund Gespräche.“ Die Gemeinde unterstützt das Haus zwar mit einem jährlichen Zuschuss, doch das allein reicht nicht. „Wir brauchen mehr Menschen, die mitdenken, mitorganisieren und Veranstaltungen einbringen“, so Kues weiter. Geplant ist eine Infoveranstaltung am 11.04.2025, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Jetzt liegt es an den Bürgern, diesen Ort weiter mit Leben zu füllen.