Kampf an den Kassen

BAYER. UNTERMAIN (jg/lb). Ob an der Supermarktkasse, beim Bäcker oder am Parkautomaten - kaum eine Alltagsfrage wird so oft gestellt wie: „Bar oder mit Karte?“ Was früher eindeutig war, sorgt heute für die Qual der Wahl. Immer mehr Menschen greifen lieber zu Plastik oder Smartphone, statt mühsam das Kleingeld zu zählen.
Vor allem jüngere Generationen zahlen fast ausschließlich mit Karte oder digital. Für sie zählt die Bequemlichkeit: kein lästiges Suchen nach Münzen, schneller Bezahlvorgang, und alles lässt sich später im Kontoauszug nachvollziehen. Allerdings verliert man so schneller den Überblick über seine Finanzen. Doch Bargeld hat nach wie vor viele treue Anhänger. Gerade ältere Generationen, die ihre Ausgaben besser im Blick behalten wollen, setzen weiter auf Scheine und Münzen. Zudem gibt es nach wie vor Situationen, in denen nur Barzahlung möglich ist - etwa auf Wochenmärkten oder bei kleineren Betrieben. Ganz verschwinden wird das Bargeld also vorerst nicht. Vielmehr zeichnet sich ein Nebeneinander der beiden Bezahlformen ab - mit einem klaren Trend zur Karte. Diesen Trend bestätigt auch die Edeka-Stenger-Filiale in Aschaffenburg. Nur noch 1/5 der Einkäufer greifen zum Bargeld. Beliebt sind vor allem bei U40 die Selbstscanner-Kassen, die meist nur mit Karte funktionieren. Das Wirtshaus am See in Kahl und der Gasthof zum Riesen in Miltenberg berichten Ähnliches - egal ob mit Karte, Handy oder Uhr: Digitales Bezahlen ist Nummer 1 in allen Altersgruppen.
So zahlen unsere Leser am liebsten:

Gertrud Böhm aus Aschaffenburg: „Ich zahle nur in bar. Das ist für mich am einfachsten. Wenn ich etwas einkaufen gehe, habe ich dann auch einen Überblick, wie viel ich ausgeben kann.“

Gosbert Fertig aus Bürgstadt: „Ich zahle lieber bar, weil ich gerne Geld einstecken habe und so den Überblick behalte. Wenn ich nur mit Karte zahle, komme ich am Ende des Monats heim und sehe, dass ich gar nichts mehr drauf habe. So weiß ich, was ich mir abhebe und was ich ausgegeben habe. Irgendwann wird es bestimmt nur noch mit Karte gehen, aber so lange es geht, zahle ich bar.“

Alex Seibert aus Nilkheim: „Ich zahle mehr mit Karte als in bar. Wenn man mit einem großen Schein 4,99 Euro bezahlen muss, ist es ziemlich nervig, das ganze Rückgeld zu sortieren. Man hält die anderen Leute nur auf und vergisst trotzdem die Münzen an der Kasse.“

Horst Schulze aus Aschaffenburg: „Ich werde 88 Jahre und kenne nichts anderes als Bargeld. Ich habe auch keinen Internetanschluss oder so - für mich ist simpel besser. Ich bin halt eben ein Oldtimer.“

Vadim aus Hösbach: „Ich zahle fast ausschließlich digital. Das ist komfortabler, man muss kein Geld abheben. Aber das Problem ist, dass manche Restaurants keine digitale oder Kartenzahlung anbieten. Ich bin eher dafür, dass man komplett auf digital umsteigen sollte.“

Steffan Lang aus Kleinostheim: „Wir bezahlen fast alles mit Karte mittlerweile, weil es einfach schneller geht und einfacher ist. Außerdem haben die Geschäfte dann das Bargeld nicht rumliegen. Das finde ich gut.“

Maja Trabert aus Bürgstadt: „Ich zahle mehr mit der Karte, aber Bargeld habe ich immer dabei. Das ist mir auch sehr wichtig. Ich kann irgendwie nicht ohne Bargeld rausgehen.“