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„Man muss sich nicht über Hundehasser wundern!“

22.01.2023, 06:30 Uhr in PrimaSonntag
KW01 Hundekotdrama
Stefanie Kunkel mit Hund Odin.

GOLDBACH/HÖSBACH/LEIDERSBACH (hw).Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen. Mit seinen treuen Augen und sanften Pfoten bereichert er so manches Zuhause. Mit einem Hund kommt aber auch die Verantwortung des Gassigehens und damit auch die Aufgabe, das Hinterlassene des eigenen Vierbeiners aufzusammeln und ordnungsgemäß zu entsorgen. Doch genau dieses Entsorgen erweist sich in einigen Teilen der Region seit Längerem als großes Problem.

Die Tretminen häufen sich. Auf Gehwegen, Vorgärten und sogar Kinderspielplätzen. In den sozialen Medien machen viele Hösbacher ihrem Ärger Luft. „Vielen Dank an den netten Hundebesitzer, der heute Morgen seinen Hund in meinen Hof hat scheißen lassen und es natürlich nicht mitgenommen hat. Sehr vorbildlich! Da braucht man sich nicht wundern, warum es so viele Giftköder und Hundehasser gibt!“, schreibt Stefanie Kunkel aus Hösbach in eine der Facebook-Gruppen. Sie selbst ist auch Hundebesitzerin und weiß aus eigener Erfahrung, wie viel braune Häufchen auf der üblichen Gassi-Route hinterlassen werden. „Der Kot liegt im Beutel neben dem Mülleimer! Auf der Laufstrecke lagen vor zwei Jahren auch schon Giftköder, weil Menschen sich so aufregen über die Situation“. Die Gemeinde Hösbach habe sie auch schon über das Problem informiert, bisher seien aber weder Schilder, noch weitere Mülleimer in der Gemeinde aufgestellt worden. Bei der Recherche treffen wir in Hösbach immer wieder Hundebesitzer, die von den gleichen Problemen erzählen. Hunde, die die Gehwege beschmutzen - vor Schulen, Sporthallen und auch in Einfahrten.

KW02 Hundekotdrama Leidersbach
Hundekot in Leidersbach

Vorfälle häufen sich
Ein anderer Nutzer beschwert sich, dass die Hunde offenbar auch in nicht eingezäunte Vorgärten geführt werden. „Teilweise weichen wir bewusst auf die Straße aus, auch mit unserem zweijährigen Sohn, weil man auf dem Gehweg einfach nicht mehr laufen kann!“ Gefühlt habe die ganze Sauerei im letzten halben Jahr zugenommen, sagt er im PrimaSonntag-Interview. Auch auf Spielplätzen und in öffentlichen Sandkästen würden Exkremente gefunden werden - meistens unfreiwillig. Eine Mutter berichtet davon, dass ihr Kind beim Spielen auf dem Spielplatz direkt in ein Hundstrümmerl gefallen ist. Dass Hunde allgemein nichts auf Spielplätzen zu suchen haben, wird hier wohl gekonnt missachtet.

Goldbach wehrt sich
In der benachbarten Gemeinde Goldbach bemüht man sich, die Hundebesitzer an die Mülltonnen zu erinnern. Im Gemeindeblättchen wird zum ordentlichen Entsorgen der Hundeabfälle ermahnt. „Wir haben 36 Hundekotstationen in Goldbach verteilt - das müsste reichen. Ich bin selbst begeisterte Hundebesitzerin und finde es schade, wenn diese Gruppe durch die Rücksichtslosigkeit einiger weniger in Verruf gerät“, äußert sich Goldbachs Bürgermeisterin Sandra Rußmann. Auf Facebook und in anderen sozialen Netzwerken sorgen sich Hundebesitzer dagegen, dass der Hundehass in Form von Giftködern wieder zunehmen könnte. Auch in Leidersbach zieht sich die braune Spur durch die Gemeinde. Eine Anwohnerin entdeckt regelmäßig Haufen, die direkt neben den dafür vorgesehenen Behälter gelegt werden. Verständnis hat sie dafür nicht: „Ich habe selbst zwei Hunde. Wieso man die Beutel einfach in die Natur wirft und nicht zum nächsten Abfalleimer trägt, ist absolut nicht nachzuvollziehen.“ Eine Lösung der Situation ist noch nicht in Sicht. Warum es manchen Hundebesitzern so schwer fällt, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner in einem Beutel bis zum nächsten Mülleimer zu tragen, oder wie man es verantworten kann, dass Hunde ihre Stinkbomben in fremde Vorgärten legen, bleibt offen. Der Ärger über die braunen Flatscher sollte sich dennoch nicht gegen die Vierbeiner richten, sondern an die Menschen, die das Ende der Leine in der Hand halten.

KW01 Hundekotdrama Vorgarten
Hundekot im Vorgarten von Frau Kunkel