Mit dem Opa 740 km ans Meer

SAILAUF (tm). 740 Kilometer im Fahrradsattel, zwei Wochen, drei Kinder, ein Opa und ein Ziel: die Nordsee. Dieses außergewöhnliche Abenteuer erlebten die Sailaufer Kids Lias (9), Schwester Amaya (7) und Cousin Lars (9). Von der Wasserkuppe in der Rhön radelten sie gemeinsam mit Opa Gunther Grod bis nach Cuxhaven an die Nordsee. 14 Tage, zwölf Nächte im Zelt, eine im Hotel und eine auf einem Schiff. Unterwegs sammelten die Kinder unzählige Eindrücke, die sie so schnell nicht vergessen würden.
Los ging es früh am Morgen: Papa Daniel packte die Räder und brachte die Abenteurer mit dem Fahrradanhänger am Auto zum Startpunkt auf die Wasserkuppe. Die Aufregung und Anspannung war bei allen Beteiligten zu spüren. Immerhin stand eine große und außergewöhnliche Tour mit Kindern an. Für sie war es die mit einem klar gesteckten Ziel: der Norden und das Meer. Opa Gunther hingegen kannte solche Touren schon. Er war mit einem voll bepackten Gespann unterwegs, plante die Route, trug das Gepäck und hielt die Gruppe zusammen.
Bis zu 82 km am Tag gemeistert
Die Strecke führte quer durch Hessen und Niedersachsen - über Schlitz, Rotenburg an der Fulda, Hann. Münden, Bad Karlshafen und Hameln - weiter nach Bremen, bis schließlich Bremerhaven und Cuxhaven erreicht werden sollte. Jeden Tag legte die Familie im Schnitt 50 bis 60 Kilometer zurück. Einen 82-Kilometer-Tag gab es auch, den meisterten die Kleinen laut Opa Gunther mit Bravour. Am Tagesziel gab es immer zusätzlich Programm: Essen gehen, im Schwimmbad noch mehr auspowern, Spiele spielen, gemeinsam kochen und das Zelt aufbauen. Dann schliefen alle und warteten gespannt auf den nächsten, herausfordernden Tag.
„Nie geheult und aufgegeben“
Ganz ohne Rückschläge verlief die Reise aber nicht. Gleich am Anfang krachten die zwei Jungs ineinander - zum Glück ohne größere Blessuren. Später versagte bei Lias ein Kettenglied der Fahrradkette. Aber kein Problem für Opa Gunther - mit einem neuen goldenen Kettenglied ging’s weiter. Hitze bei über 30 Grad, kräftiger Gegenwind und kurze Regenschauer machten den vier Abenteurern auch immer mal das Leben schwer. Doch aufgeben wollte niemand. „Die Kinder haben nie geheult oder gesagt, dass sie nicht mehr können“, erzählt Opa Gunther stolz. „Sie haben immer nur gefragt: Opa, wie weit haben wir noch?“
Überraschender Besuch
Die Liste der Erlebnisse ist lang. Lars schwärmte von Hameln, wo in einer öffentlichen Toilette Bildschirme kurze Filme über den Rattenfänger gezeigt wurden: „Das war richtig cool.“ Amaya hatten es die U-Boote in Bremerhaven angetan: „Da war sogar noch eine Bombe drin.“ Für Lias war der Höhepunkt etwas ganz anderes: „Am schönsten war es, als Mama und Papa uns unterwegs überraschend besucht haben - und natürlich, dass wir das Ziel erreicht haben.“ Auch die kleinen Dinge machten die Tour zu etwas Besonderem: gemeinsam eine Plattform aus Steinen an der Weser bauen, ein Schokobrunnen mit Marshmallows im Restaurant, Streuselkuchen vom Bäcker, Pommes an fast jeder Ecke, die Hochbetten im Schiff oder das Riesenrad. Geschlafen wurde meist im Zelt und am nächsten Morgen ging es dann wieder aufs Rad. „Jeden Morgen habe ich den Kocher angemacht“, erzählt Lars stolz. Am vergangenen Sonntag rollten die drei schließlich in Cuxhaven ein - müde, aber… „ich bin richtig stolz auf mich“, sagte Lias bei der Ankunft. Für Lars hingegen war die Reise damit noch nicht vorbei. Gemeinsam mit dem Opa trat er weiter in die Pedale. Es ging bis hoch nach Sylt. Am Mittwoch standen die beiden dort am Ziel, nach mehr als 1.000 Kilometern auf dem Tacho. Oben erkundeten die zwei die Insel auf ihren zuverlässigen Begleitern, bevor die Heimreise angetreten wurde, diesmal aber zum Großteil mit dem Zug. Das hatten sie sich verdient.