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3.000 Gäste beim Fastenbrechen auf dem Hanauer Marktplatz

27.04.2022, 10:32 Uhr in Primaveraland
270422 Hanau Fastenbrechen Scheck Uebergabe

HANAU. Der Islamische Verein Hanau e.V. organisiert seit 20 Jahren das Ramadan-Zelt auf dem Hanauer Marktplatz, bei dem alle Hanauer Mitbürgerinnen und Mitbürger willkommen sind. Rund 3000 Gäste unterschiedlicher Religionen, ganz gleich ob fastend oder nicht, folgten der Einladung und ließen sich immer nach Sonnenuntergang von den Vereinsmitgliedern bewirten.

An dem zweitägigen Fest nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter von Hanauer Vereinen, die Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, die ehrenamtliche Stadträtin Karin Dhonau und der Generalkonsul der Republik Türkei Erdem Tuncer sowie der Vorsitzender des städtischen Ausländerbeirats Ajdin Talic, teil. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Koran-Rezitation mit deutscher Übersetzung.

Karin Dhonau betonte in ihrer Rede im Namen der Stadt Hanau, dass das Fasten in allen Religionen Akzeptanz finde. Eines der Merkmale des Fastenbrechens (arab. Iftar) ist, dass es alle Menschen unabhängig ihrer religiösen Überzeugung zusammenbringen kann.

Ajdin Talic dankte dem Vorsitzenden des islamischen Vereins Hakki Tasci, für das Wiederbeleben des Ramadan-Zeltes auf dem Marktplatz nach zwei Jahren Corona bedingter Pause. Gemeinsam mit Karin Dhonau überreichte er ihm einen symbolischen Scheck im Wert von 1500 Euro. Gerade in der aktuellen Zeit sei es wichtig, solch ein Zeichen zu setzen. In den Gebeten nach dem Essen gedachten Religionsvertreter und Gäste der Kriegsopfer aus der Ukraine, Syrien, dem nahen Osten und in anderen Ländern auf der Welt. Ein Grußwort sprach auch Generalkonsul Erdem Tuncer.

Zum Hintergrund: Der neunte Monat des islamischen Mondkalenders trägt den Namen Ramadan. Er ist der Fastenmonat der Muslime. Das Fasten im Monat Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islam. Während eines ganzen Monats enthalten sich die Muslime von vielen weltlichen Dingen. Dazu gehört unter anderem der Verzicht auf Nahrungsaufnahme zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang. Das Hauptziel des bewusst fastenden Gläubigen ist die körperliche und seelische Reinigung. Daher ist der Fastenmonat Ramadan eine Zeit, in der man sich selbst diszipliniert, sich seiner menschlichen Natur und Religion bewusstwird und sich bemüht, seinen Charakter zu bessern.

Darüber hinaus hat der Ramadan eine gesellschaftliche Bedeutung. Im Ramadan kommen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zum gemeinsamen Fastenbrechen zusammen. Entsprechend den Worten des Propheten „Wer einen Fastenden zum Fastenbrechen einlädt, wird belohnt wie der Fastende, ohne eine Verminderung“ (Quelle: Tirmizi), ist das gegenseitige Einladen während des Ramadans von großer Bedeutung.

Das gemeinsame Fastenbrechen pflegt die Gemeinschaft. Und so sind Muslime bemüht, fast jeden Tag im Ramadan Gäste bei sich zuhause oder außerhalb des Hauses zu bewirten. Durch diese Tradition werden familiäre und verwandtschaftliche Beziehungen sowie die Beziehungen zu Freunden und Bekannten gestärkt und vertieft. Das Beisammensein bietet zudem die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu machen.

Quelle: Stadt Hanau

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