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Gedenktag: Primaveraland erinnert an den Holocaust

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27.01.2022, 07:09 Uhr in Primaveraland
270122 Symbolbild Holocaust Gedenktag

PRIMAVERALAND. Am 27. Januar 1945 ist das Konzentrationslager Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit worden. Den Opfern des Nationalsozialismus‘ wird heute mit verschiedenen Aktionen im PV-Land gedacht. Das Bündnis gegen Rechts Aschaffenburg-Miltenberg veranstaltet auf dem Aschaffenburger Kurt-Eisner-Platz um 18 Uhr ein Gedenken - Aufgeführt werden dabei Texte und Lieder von Zeitzeugen wie der letztes Jahr gestorbenen Esther Bejarano und von Ernst Grube.

Ein Ökumenischer Gedenk-Gottesdienst findet außerdem um 19 Uhr in der St. Agatha-Kirche statt. Der Kreis Offenbach zieht vor allen öffentlichen Gebäuden die Europa-, Bundes- und Landesflagge auf. Von 1940 bis 1945 wurden in Auschwitz rund 1,1 Millionen Menschen ermordet – 7.000 konnten heute vor 77 Jahren dort befreit werden.

Pressemitteilung Kreis Aschaffenburg:
In einer Online-Veranstaltung gedachte Landrat Dr. Alexander Legler am gestrigen Holocaust-Gedenktag den Opfern des Nationalsozialismus: „Es bleibt für uns alle eine immer währende Verpflichtung, an das Unfassbare des Nazi-Terrors zu erinnern, aufzuzeigen, wozu Menschen in der Lage waren und sein können sowie im Besonderen der Opfer der Shoah zu gedenken - darunter unzählige Mitbürgerinnen und Mitbürger, die auf grausamste Weise von den Nazis aus der Mitte unserer Gemeinschaft gerissen und ermordet wurden. Wir werden auch weiterhin nicht nachlassen in unserem Einsatz für das Nie wieder, gegen das Vergessen, gegen Antisemitismus, Rassismus, Fremdenhass und Gewalt.“ Im Rahmen des gestrigen Gedenkens wurden auch zwei Projekte vorgestellt, die nicht nur an jüdisches Leben vor Ort erinnern, sondern auch die Freundschaft zwischen Israel und Deutschland sowie das gegenseitige Verständnis fördern sollen. Zum einen berichteten der Hösbacher Bürgermeister Michael Baumann sowie Oded Zingher und Berthold Schüßler über die im März geplante Verlegung von Stolpersteinen zum Gedenken an die Familie Paula und Heinrich Löwenthal. Bürgermeister Baumann erklärte, dass die ermordete Familie in der Gemeinde anerkannt und wertgeschätzt worden sei: „Mit der Verlegung der Gedenksteine setzen wir ein sichtbares Signal zum gemeinsamen Erinnern und gegen das Vergessen.“ Umso größer war die Freude über die Teilnahme der Angehörigen der Familie Löwenthal, die aus Kanada, England sowie Israel zugeschaltet waren. Sie zeigten sich sehr gerührt von der geplanten Verlegung der Stolpersteine und trugen zum regen Austausch über die damalige Familiengeschichte in der Marktgemeinde Hösbach bei. Alle Beteiligten, zu denen auch die Vertretung des Freistaats Bayern in Israel zählte, unterstrichen die unverzichtbare und immense Bedeutung des gemeinsamen Gedenkens.

Um das Verständnis für die Vergangenheit - vor allem auch in den folgenden Generationen - zu erhalten und den regen Austausch zur Verständigung zwischen Israel und Deutschland weiter zu fördern, nahmen auch Akteure für ein neu angedachtes und von Oded Zingher initiiertes Schulprojekt an dem digitalen Treffen teil. Lehrkräfte aus dem Landkreis Aschaffenburg und Lehrkräfte aus Israel sollen gewonnen werden, um gemeinsam an Vorträgen teilzunehmen und Workshops zu erstellen, um einander fortzubilden und damit einen Werkzeugkasten für Schulen zu schaffen, der es ermöglicht, auf lebendige und verständliche Weise Israel als Land vorzustellen und mehr über den jüdischen Glauben erfahren zu können. Landrat Dr. Legler wird zur Unterstützung des Projekts auf die Schulen im Landkreis zugehen und gemeinsam mit Oded Zingher das Projekt vorstellen, das im Ergebnis auch darauf zielt, konkrete Schüleraustauschprojekte auf den Weg zu bringen.

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