Aiwanger auf Michaelis-Messe: "Hier sollte jemand vernichtet werden"
MILTENBERG. Die Miltenberger Michaelismesse steht heute im bundesweiten Fokus. Wirtschaftsminister Aiwanger wollte bei seinem Besuch kein ausführliches Statement zur Flugblatt-Affäre abgeben. Im Nachgang zu seinem Auftritt im Festzelt sagte er, dass die Thematik offensichtlich sehr umstritten sei und sich die Einordnung immer mehr in die Richtung verschiebe, was denn da wirklich gelaufen sei. "Hier sollte offenbar jemand vernichtet werden", so Aiwanger. Zuvor wiegelte der Wirtschaftsminister auf Nachfragen noch ab: "Fragen Sie doch den Lehrer, ob er noch was weiß".
Als der Vize-Ministerpräsident die Bühne betrat, waren einzelne Buh-Rufe nicht zu überhören - anschließend dirigierte er die Blaskapelle im Festzelt. Kurz darauf hielt Ministerpräsident Markus Söder seine Rede im Festzelt - er hatte die Freien Wähler für morgen Vormittag zum Koalitionsausschuss geladen.
Hubert Aiwanger war in einem Artikel der Süddeutschen vorgeworfen worden, ein vor über 30 Jahren erschienenes Flugblatt mit antisemitischen Darstellungen angefertigt zu haben. Samstagabend bekannte sich dann Aiwangers Bruder Helmut zum Verfasser der Schrift.