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Nach Unterrichts-Ausfällen in Erlenbach und Aschaffenburg: Grüne fordern Aufstockung

20.12.2021, 18:55 Uhr in Primaveraland
191021 Symbolbild Schule Kinder Kita

ERLENBACH/ASCHAFFENBURG. Wie die Mainpost am Freitag, 17.12.2021, berichtete, haben die SchülerInnen der Klasse 2a an der Eichendorff-Grundschule Gerbrunn keine feste Klassenlehrkraft mehr. Die Schüler*innen leiden unter diesem Zustand. Weiter wird in diesem Artikel berichtet, dass auch in anderen Grund- wie Mittelschulen tageweise der Unterricht ausfällt, da es keine personellen Alternativen mehr an den Schulen gibt. Ebenso fiel an der Dr.-Ernst-Hellmut-Vits-Schule in Erlenbach am Main im Landkreis Miltenberg um die Allerheiligenferien drei Tage der Unterricht für eine 2. Klasse und drei Tage für eine 3. Klasse aus. Die Schüler*innen wurden kurzfristig ins Homeschooling geschickt, da keine einzige Lehrkraft vom Schulamt vermittelt werden konnte, um den Unterricht aufrecht zu erhalten. Am Montag, 20.12.2021, fiel an der Grünewald-Grundschule Aschaffenburg der Unterricht der Klasse 3b aus, da keine Lehrkraft für den Präsenzunterricht mehr verfügbar war.

Der achtköpfige unterfränkische Bezirksvorstand von Bündnis 90/Die Grünen sieht hier „akuten Handlungsbedarf, um nicht noch mehr Bildungsverlierer*innen zu generieren.“ Volker Goll, Bezirksvorsitzender: „In diesen Zeiten haben Schülerinnen und Schüler in Unterfranken keinen durchgängigen Unterricht, da das Kultusministerium und die Schulämter an falscher Stelle sparen und personelle Reserven nicht rechtzeitig aufbauen und zur Verfügung stellen.

Mittlerweile laufen Onlinepetitionen von Schulleitungen ebenso wie von Eltern, die ein strukturelles Problem aufgreifen, was weit vor der Corona-Pandemie begann: Die Anzahl der mobilen Reserven - ausgebildete Ersatzlehrkräfte, die bei Bedarf einspringen - ist bei weitem nicht so hoch wie es Bedarf gäbe. Simone Artz, Bezirksvorsitzende: „Die Personalversorgung in den Schulen ist komplett auf Kante genäht.“ Und gerade in diesen Zeiten, in der ein Teil der Lehrer*innen nicht an der Schule unterrichten darf (z.B. wegen Schwangerschaft) oder die mobilen Reserven langfristig gebunden sind, um Stammkräfte in monatelangen Ausfallzeiten zu vertreten, ergeben sich schnell personelle Engpässe. Das Kultusministerium hebt in seinem Schreiben auf die Situation an der Dr.-Ernst-Hellmut-Vits-Schule ab, dass „die Sicherstellung des Unterrichts ein zentrales Anliegen der Staatsregierung“ sei. Volker Goll dazu: „Dieses Ziel kann unter diesen Umständen aber nicht mehr aufrechterhalten werden.“

Patrick Friedl, Mitglied im Bezirksvorstand und Würzburger Landtagsabgeordneter: „Wenn die Zahl der mobilen Reserven schon vor Corona knapp war, und nicht entsprechend erhöht wurden, so reicht sie heute halt nicht mehr - und das hat das Kultusministerium zu verantworten.“ Zudem sei der Markt für Lehrkräfte für Unterfranken leergefegt, so Friedl. An bayerischen Universitäten gut ausgebildete Lehrer*innen der Grund- und Mittelschulen wechselten oft ins benachbarte Hessen, Baden-Württemberg oder Thüringen, weil sie dort attraktivere Berufsmöglichkeiten vorfänden. „So kann keine kurz- wie langfristige Personalbedarfsplanung funktionieren“, hebt Simone Artz hervor. In Unterfranken fehlen bereits jetzt 500 Stellen an den Schulen, wie die Mainpost berichtete.

Daher fordert der Grünen-Bezirksvorstand, „die mobilen Reserven zu erhöhen, den Einstellungskorridor zu verbreitern und die gut ausgebildeten Lehrkräfte in Unterfranken zu halten“. Nur so könne es gelingen, dass die SchülerInnen in Gerbrunn, Erlenbach, Aschaffenburg und anderen Orten in Unterfranken wieder jeden Tag in die Schule gehen können.

Quelle: Grüne Unterfranken

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