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Absage für Eichenzentrum: Optimiertes Spessart-Konzept beschlossen

23.05.2023, 14:32 Uhr in Kreis Aschaffenburg
230523 Spessart Gerlach Projekt

ROTHENBUCH-ERLENFURT/WEIBERSBRUNN. Über sechs Jahre nach der Absage des Nationalparks Spessart sucht die bayerische Staatsregierung weiter nach einer Art Ersatz. Die neueste Idee wurde heute vorgestellt: Eine Waldakademie mit Klimawandel-Schwerpunkt.

Eine Bereicherung für den Kreis Aschaffenburg und ganz Unterfranken, so stellt die Weibersbrunner Digitalministerin Gerlach heute die Entscheidung des Söder-Kabinetts dar. Die Pläne für das umstrittene Eichenzentrum im Hafenlohrtal wandern dagegen in den Papierkorb. Die Baukosten steigen, die Genehmigung ist fraglich – das alles wird aufgeführt, um zu erklären, warum das Projekt, das schon Tausende Euro für Gutachten und viel Zeit für Gremiensitzungen gekostet hat, von der Söder-Regierung zu Grabe getragen wird.

Pressemitteilung Digitalministerin Judith Gerlach:

Das Bayerische Kabinett hat heute beschlossen, die bisherigen Pläne für ein Eichenzentrum im Hafenlohrtal nicht weiterzuverfolgen und stattdessen zwei sich ergänzende Projekte in den Landkreisen Aschaffenburg und Main-Spessart zu entwickeln.

So soll im Landkreis Main-Spessart das Teilprojekt „KlimaWaldErlebnis Spessart“ entstehen, im Landkreis Aschaffenburg ist das Teilprojekt „Waldakademie Spessart“ geplant.

Die Staatsregierung hat beschlossen, die Waldpädagogik im Spessart weiter auszubauen. Zwei neue Angebote in der Region sind geplant, um die traditionsreiche Waldbewirtschaftung im Spessart erlebbar und die Rolle unserer Wälder im Klimawandel begreifbar zu machen. Die alten Buchen- und Eichenwälder mit ihrer über Generationen gelebten Pflege bilden eine hervorragende Möglichkeit, die Leistungen nachhaltiger Waldbewirtschaftung anschaulich zu vermitteln.

Dazu die unterfränkische Staatsministerin Judith Gerlach: „Ich bin sehr froh, dass wir mit der heutigen Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung eine gute Lösung für die Regionen gefunden haben. Das ist nicht nur eine Bereicherung für die Landkreise Aschaffenburg und Main-Spessart, davon profitiert ganz Unterfranken. Die beiden neuen Projekte werden dazu beitragen, die einzigartige Kulturgeschichte der Eichenwälder zu bewahren und die Bedeutung des Ökosystems Wald mit seinen ökologischen und sozialen Funktionen zu vermittelt.“

Der Stimmkreisabgeordnete Thorsten Schwab zeigte sich sehr zufrieden, dass nun Klarheit über den künftigen Weg herrscht: „Das ist ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt. Ich habe seit 2017 eigene Konzepte entwickelt und viele Gespräche zu diesem Thema geführt. Nun haben wir einen Weg, der unsere Anliegen jetzt einen großen Schritt in Richtung Realisierung gebracht hat.“

Hierzu soll im Landkreis Main-Spessart eine Ausstellung mit innovativem Lehrpfad unter dem Titel „KlimaWaldErlebnis Spessart“ entstehen, der die ökologische Bedeutung der Spessartwälder und die Eichenwirtschaft für Besucher erlebbar macht. „Mit dem Bischborner Hof haben wir für unser Projekt in Main-Spessart einen anerkannten Ort, den auch die umliegenden Gemeinden unterstützen“, erklärt Schwab, der das Thema Forst im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Bayerischen Landtags betreut und daher seit Jahren an dem Thema dran ist.

Im Landkreis Aschaffenburg soll eine „Waldakademie“ aufgebaut werden. Wissen rund um den Wald soll dort an Multiplikatoren sowie Kinder und Jugendliche vermittelt werden. Über den neuen Standort der Waldakademie wird ein kommunaler Wettbewerb entscheiden.

Allgemeine Baukostensteigerungen und Unwägbarkeiten im Genehmigungsprozess machten es notwendig, den ursprünglich vorgesehenen Standort am Hofgut Erlenfurt aufzugeben. Mit der jetzt getroffenen Entscheidung steht die Staatsregierung zu ihrer Zusage, eine forstliche Umweltbildungseinrichtung im Spessart zu verwirklichen und schafft eine stabile Planungsgrundlage.

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