Weilbacher Marzipan auf Weltraummission

WEILBACH/CAPE CANAVERAL (ps). Ob auf dem bunten Nasch-Teller zu Weihnachten, als kleine süße Nervennahrung zum Kaffee oder in Form eines Glücksschweins vor anstehenden Prüfungen: Marzipan hat es weit gebracht und vor allem in Deutschland eine lange Tradition. Aber auf den Mond hat es bisher noch kein Stückchen geschafft. Das wird sich allerdings bald ändern! Denn Marzipan der Odenwälder Marzipan Konditorei aus Weilbach startet Ende des Jahres zu einer Mondmission.
Was hat Marzipan im Weltall verloren? Und wie kommt die süße Versuchung auf den Mond? „Die Organisation Orbit for life schickt verschiedene Kulturgüter zu Forschungszwecken an den Südpol des Mondes“, erklärt uns Thomas Zuber im Interview. Er ist Produktionsleiter der Odenwälder Marzipankonditorei in Weilbach. „Wir wurden angesprochen von der Organisation, weil ein Herr, der bei uns in der Gegend wohnt, von denen beauftragt wurde, Produkte für die Aktion auszuwählen. Und er kam dann auf uns zu.“ Die Freude, „auserwählt“ worden zu sein, war groß: „Wir haben uns natürlich gefreut und gleich ‚ja‘ gesagt. Für uns war es kein Riesenaufwand. Die Original-Charge von dem Marzipan, was auf den Mond fliegt, haben wir eingelagert, mit einem großen Schild, auf dem ‚Mond-Marzipan‘ steht. Aus diesem Marzipan stellen wir jetzt noch weitere Produkte her“, so Thomas Zuber. Von dem Stück, das jetzt zum legendären Cape Canaveral in Florida geschickt wurde, wird dann allerdings nur ein ganz kleiner Teil ins All fliegen. „Vermutlich werden es nur etwa fünf Gramm sein. Das wird bei der NASA abgestochen, damit nicht so viel Last nach oben fliegt. Diese fünf Gramm werden in den NASA-Laboren dann in Epoxid-Harz gegossen.“ Neben der süßen Versuchung „made in Weilbach“ fliegen unter anderem auch ein Whiskey und ein Tessiner Wein mit ins All. Der Grund für die verrückte Aktion: „Besondere Kulturgüter sollen auf dem Mond konserviert werden und es soll beobachtet werden, wie sich das außerhalb der Erdatmosphäre verhält“, erklärt Thomas Zuber. „Wir freuen uns natürlich besonders, dass die Rakete genau dann startet, wenn Ende des Jahres die Hochsaison des Marzipans beginnt und die Silvester-Schweine in den Läden stehen.“