Verzweifelte Suche nach ihrem geliebten Arthas

HÖSBACH (ps).Es klingt wie der Anfang einer Geschichte aus einem Disney-Film, bislang aber leider ohne das übliche Happy-End: Der kleine schwarze Kater Arthas aus Hösbach-Bahnhof steigt auf einen Anhänger in Richtung Bulgarien und verschwindet. Seine Besitzerin Dorothee Schohe und ihr Partner sind völlig verzweifelt und lassen nichts unversucht, um Arthas wieder nach Hause zu holen. Aber die Suche gestaltet sich schlimmer als die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.Nach zahlreichen Gesprächen mit der Polizei, Aufrufen in einer eigens kreierten Facebook-Gruppe und einer Fahrt, die Dorothee bis an die tschechische Grenze führte, gibt es immer noch keinen Hinweis auf Arthas Verbleib.
„Natürlich könnte er schon längst tot sein. Aber was ist, wenn er es nicht ist? Ich kann ihn nicht einfach tot heißen“, sagt Dorothee Schohe. Ihr kleiner schwarzer Kater Arthas ist auf einem Autobahnrastplatz bei Hösbach auf einen Anhänger geklettert, der höchstwahrscheinlich an einem bulgarischen Transporter befestigt war. „Wir sind morgens aufgewacht und haben nur gesehen, dass der GPS-Tracker am Halsband als letzten Standort ,Marktheidenfeld‘ angezeigt hat. Und dann haben wir uns sofort ins Auto gesetzt und sind los“, erzählt die Hösbacherin. „Ich habe in dem Moment nichts gedacht. Man sieht dieses Bild und dann ist erstmal alles aus.“ Ihr Partner telefonierte während der Fahrt mit der örtlichen Autobahnmeisterei, dort war Arthas oft und deshalb sehr bekannt. Doch niemand wusste etwas über den Verbleib des zutraulichen Katers.
„Ist doch nur 'ne Katze?“
Dorothee Schohe erfuhr dann, dass die Polizei bei einer Fahrzeugkontrolle in Hösbach Bahnhof einen Transporter mit Anhänger kontrollierte und auf diesem Anhänger eine schwarze Katze entdeckt hatte. „Die Polizisten haben die Katze dann runtergesetzt und angenommen, dass sie im Gebüsch verschwindet. Das ist aber nicht passiert – ich meine es war dunkel, Arthas ist schwarz. Den konnten sie kaum sehen.“ Alles, was sie jetzt weiß, ist, dass sein GPS-Halsband um drei Uhr nachts Marktheidenfeld als aktuellen Standort gemeldet hat, danach ging der Akku leer. „Natürlich kann es sein, dass er schon kurz nach Abfahrt vom Anhänger gefallen und totgefahren wurde. Aber jetzt davon auszugehen, damit kann ich nicht arbeiten. Dieser Kater ist es wert, dass nach ihm gesucht wird.“ Dorothee Schohe hat gemeinsam mit ihrem Partner Suchmeldungen auf Deutsch, Englisch, Bulgarisch und Tschechisch verfasst und ist sogar selbst bis zur tschechischen Grenze gereist, um etwas zu unternehmen. „Am liebsten würde ich jetzt gleich wieder losfahren, Arthas könnte ja überall sein. Die Welt ist so groß.“ Erstmal sei es jetzt wichtig, Arthas Geschichte publik zu machen und dafür zu sorgen, dass mehr Menschen von ihm erfahren. „Vielleicht hat ja jemand wenigstens sein GPS-Halsband gefunden, dann wissen wir, dass er an diesem Ort gewesen ist und das grenzt den Radius minimal ein. Jeder noch so kleine Hinweis ist wichtig.“ Der bundesweite Aufruf hat sogar schon dazu geführt, dass eine andere schwarze Katze mitten auf dem Autobahndreieck Werneck gesichert werden konnte – leider war es nicht Arthas, aber Dorothee Schohe gibt nicht auf. Natürlich sei der Verlust nicht mit einem Menschen zu vergleichen, der vermisst wird. „Manche Leute denken vielleicht: ‚Was machen die für ein Geschiss? Ist doch nur eine Katze‘, aber für uns ist er halt das Einzige, was wir haben.“ Die Hösbacherin hofft nun, dass die Geschichte ihres kleinen, zutraulichen Katers ein breiteres Publikum erreichen kann. Vielleicht weiß irgendjemand etwas, das Arthas zurückbringt oder sein Schicksal wenigstens aufklärt.