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Vorsicht, miese Abzocke!

17.12.2023, 06:30 Uhr in PrimaSonntag
Betrug Oma
Symbolbild

BAYER. UNTERMAIN (ml/jm). „Hallo Mama oder Papa, das ist meine neue Nummer. Kannst du mir eine Nachricht auf WhatsApp schicken wenn du das siehst…“ Diese Nachricht haben wir wohl in letzter Zeit alle mindestens einmal aufs Handy bekommen. Dahinter stecken Trickbetrüger die sich mittlerweile immer fiesere Möglichkeiten einfallen lassen, um ihren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Angefangen beim Telefonbetrug mit dem sogenannten Enkel-Trick bis hin zum Hausbesuch als falsche Polizisten. Sie alle erbeuten Unmengen an Geld – auf Kosten von leichtgläubigen Mitmenschen.

Mehr als eine halbe Millionen Euro - so viel Geld wurde laut PrimaSonntag-Recherchen durch Trickbetrüger am Bayerischen Untermain in diesem Jahr erbeutet. 2022 stieg in ganz Unterfranken der Sachschaden allein durch Telefon-Betrüge auf vier Millionen Euro. Die Kriminalpolizei kann nichts tun, außer zu warnen und auf die Vorsicht der Menschen zu hoffen. Mittlerweile haben sich ganze Callcenter gebildet, nur um organisierte Verbrechen über das Telefon zu begehen. Erst in dieser Woche konnten sie einen fünfstelligen Betrag bei einer älteren Frau erbeuten. Sich als Polizisten ausgebend, wurde die ältere Dame von bisher unbekannten Tätern angerufen und fälschlicherweise in Unruhe versetzt. Sie sollte ihr Geld vom Konto abheben und der Polizei zum Schützen übergeben. Anschließend sollte die Stofftasche mit dem Geld auf den Mülltonnen vor dem Haus platziert werden. Dadurch konnte das Geld dann ganz unbemerkt abgeholt werden.

Bis zu 90.000 Euro Beute
Den größten Coup in diesem Jahr landete ein Callcenter Anfang November im Kreis Aschaffenburg. Durch einen falschen Polizisten erbeuteten Trickdiebe rund 90.000 Euro in bar. Aber nicht nur als Polizisten geben sich die Gauner mit Telefon und Überredungskünsten aus. Auch als Familienmitglieder tarnen sie sich, im Schatten des Internets. Dabei werden in einer Nachricht dann tausende Menschen angeschrieben. Hierbei geben die Fake-Ermittler an, ein naher Vertrauter zu sein und in einer Notsituation zu stecken. Die einzige Möglichkeit, um aus dieser Situation rauszukommen, sei Geld. Genau so wurde in diesem Jahr unter anderem in Leidersbach ein vierstelliger Betrag erbeutet.

„Leg auf“
Bereits im letzten Jahr hat die Bayerische Polizei die Trickbetrüger verstärkt beobachtet. Besonders die Präventionsarbeit wurde ausgeweitet. In der Sicherheitsbilanz für das Regierungsgebiet Unterfranken heißt es: „So wurde die Präventionskampagne „Leg‘ auf!“ um die Kampagnen „Ich schütze Oma & Opa“ und „Chill mal, Oma!“ ergänzt“. Dadurch konnten zum Beispiel über 20 Prozent der Fälle mit falschen Polizisten oder Bediensteten verhindert werden. Um auch in Zukunft die Fälle immer weniger werden zu lassen, hat die Polizei Unterfranken ein paar Tipps und Informationen für die Bürger: Zum Einen würde Sie die Polizei in keinem Fall dazu aufrufen, Wertsachen und Bargeld zur Verwahrung zu übergeben. Außerdem kann bei Telefonanrufen jede beliebige Telefonnummer auf Ihrem Display angezeigt werden. Wenn es die 110 ist, können Sie sich sicher sein, dass am anderen Ende ein falscher Polizist sitzt. Außerdem nimmt es Ihnen kein Polizist übel, wenn Sie unsicher sind und auflegen, um dann nochmal anzurufen, um sich zu erkundigen ob zum Beispiel wirklich Bekannte in Not sind.

Auch Radio Primavera ist betroffen

KW50 Trickbetrug 1

Natürlich ist auch das Internet schon lange Schauplatz für Verbrechen und ein gefundenes Fressen für die Täter. Auch Radio Primavera sieht sich immer wieder mit Fake-Seiten und Profilen konfrontiert. Bleiben Sie wachsam und sichern sich im Zweifelsfall ab!