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Sailaufer erklärt Trendsport Bouldern

13.09.2025, 06:00 Uhr in PrimaSonntag
Collage Bouldern

BAYER. UNTERMAIN (tm). Dicke Matten, bunte Griffe, Menschen, die kopfüber an der Wand hängen: Bouldern ist im Trend – und erobert unsere Regionzunehmend. In den Hallen ist es rappelvoll, immer mehr probieren den Sport aus. Aber was macht die Faszination an der Wand aus?

„Bouldern ist Klettern ohne Seil – Matte drunter, Schuhe an, los geht’s“, erklärt der 64-jährige Thomas Grahl aus Laufach. Geklettert wird nur bis auf Absprunghöhe. Die Routen sind kurz, aber intensiv: Statt Ausdauer zählen Kraft, Koordination und clevere Lösungen. „Es ist wie vertikales Yoga – fordert den Körper und Geist und macht riesig Spaß“, so Grahl.

Warum alle bouldern
Ein Grund für den Boom: Bouldern ist extrem unkompliziert. Schuhe anziehen, kurz aufwärmen, und schon kann es losgehen. Es braucht keinen Trainingspartner, keine festen Zeiten. „Du gehst, wenn du Lust hast.“ Und: Erfolgserlebnisse kommen schnell. Wer eine Route schafft, jubelt – und die anderen jubeln mit. „Bouldern ist Training, Spiel und Abenteuer in einem“, sagt Klaus Brehm, Grahls langjähriger Trainingspartner. Genau dieser Mix aus Fitness, Kopftraining und Gemeinschaft macht den Reiz aus. Den größten Schub haben die Boulderhallen gebracht. „Früher gab’s die Möglichkeiten gar nicht – heute schießen die Hallen überall aus dem Boden“, so Brehm. Dadurch können auch Einsteiger sofort loslegen, ohne erst in die Berge fahren zu müssen. Auch online wächst die Szene. Grahl und Brehm betreiben selbst einen kleinen Instagram-Kanal, auf dem sie ihre Outdoor-Spots zeigen - mit Fotos, Schwierigkeitsgraden und Tipps für andere. So sollen ihre Follower herausfinden, wo man draußen überhaupt bouldern kann.

Sport für alle
Ob Kinder, Studenten, Berufstätige oder Senioren: Bouldern ist für alle Altersgruppen geeignet. „Bouldern ist keine Frage des Alters. Auch mit über 60 kannst du noch enorme Fortschritte machen – körperlich wie mental“, sagt Grahl. Auch Brehm kennt den Vergleich: „Ich komme aus dem Kraftsport. Für mich ist Bouldern wie ein Spiel – Krafttraining mit Spaßfaktor.“ Egal ob dick oder dünn, groß oder klein: Jeder kann einsteigen. Auch für Leute, die den Sport noch nie ausprobiert haben, ist er was: „Beim Sichern darf man keinen Fehler machen – beim Bouldern probierst du einfach. Das macht’s so anfängerfreundlich.“ Für den Einstieg reicht wenig: ein Paar Kletterschuhe - in jeder Halle leihbar - und etwas Magnesia für die Hände. Bouldern ist Bewegung, Gemeinschaft und Abenteuer in einem. Wer einmal in die Halle geht, erlebt das sofort – den Sprung in die Matte, die Freude über die erste geschaffte Route, das Lachen, wenn’s nicht klappt. Gerade das macht den Sport so besonders: Er verbindet Kraft und Köpfchen, bietet schnelle Erfolgserlebnisse und schafft eine eigene Community. „Wer’s einmal probiert, bleibt hängen – im wahrsten Sinne“, sagt Grahl und grinst.