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„Die hitzigsten Duelle gibt’s mit Papa“

02.11.2024, 08:00 Uhr in PrimaSonntag
KW44 SPORT

KLEINWALLSTADT (mg). Wenn Franziska Schreiner aus Kleinwallstadt an die Platte tritt, schwingt ein ganzes Leben voller Tischtennis in ihren Schlägen mit. Sie stammt aus einer Familie, in der dieser Sport zur DNA gehört. PrimaSonntag hat mit der 22-jährigen Tischtennis-Hoffnung nach dem Bundesliga-Start gesprochen.

„Leider war es nicht der Start, den wir uns gewünscht haben. Wir wussten, dass es gegen Weinheim schwer wird, trotzdem hätten wir uns mehr erhofft“, erzählt Franziska im Interview. Für ihr Team, die Damen des TSV Langstadt, begann die Bundesliga-Saison mit einem Dämpfer: Mit 2:6 unterlag man Vorjahresfinalist Weinheim. Im letzten Jahr waren auch die Langstädter dem großen Coup ganz nahe - im Halbfinale endete die Reise der Tischtennisspielerinnen. Diese Saison soll es laut Franziska ähnlich laufen. „Man kann natürlich vorher nie sagen, wie es läuft. Dieses Jahr ist die Liga, glaube ich, so stark wie noch nie. Es wird schwierig für uns wieder ins Halbfinale zu kommen - aber das muss unser Anspruch sein.“ Seit vier Jahren spielt sie in Langstadt, ihre Karriere begann beim TV Hofstetten. Mittlerweile lebt sie in Düsseldorf. Täglich steht das Training mit der Tischtennis-Nationalmannschaft an. Zu zwei Einheiten am Tag kommt in der Woche noch Athletiktraining hinzu. Da ist es für sie etwas Besonderes, wenn ein Heimspiel beim TSV ansteht. „Es ist umso schöner für mich, weil ich dann immer die Chance habe, nach Hause zu kommen.“

Tischtennis in den Genen
„Die hitzigsten Duelle liefere ich mir aktuell mit meinem Papa“, erzählt Franziska. Vater Ralf ist ehemaliger Bundesligaspieler und noch sehr
aktiv: „ Er spielt eigentlich nur noch niedrigklassig bei seinem Heimatverein, aber - obwohl ich in der Nationalmannschaft bin - kann ich noch sehr gut gegen ihn trainieren. Es ist immer sehr knapp.“ Erst im Sommer diesen Jahres gewann er bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Rom die Goldmedaille im Doppel. Nicht minder begabt ist Mutter Yunli. In ihrer aktiven Zeit wurde sie mehrfach deutsche Mannschaftsmeisterin und gewann mit Klub Metz TT den Europapokal. Franziskas älterer Bruder Florian macht den Tischtennis-Haushalt komplett. Er war selbst Jugendnationalspieler und wurde 2013 sogar deutscher Jugendmeister. Franziskas Weg war also fast schon abzusehen. Ihre größten Erfolge bislang feierte sie in ihrer Jugend. Mit der U18 wurde sie Mannschaftseuropameisterin und 2018 qualifizierte sie sich für die Olympischen Jugend-Spiele. „Das war natürlich für mich ein unglaublich großer Erfolg - mich mit den besten 32 Spielern der Welt in meiner Altersklasse zu messen.“ Mittlerweile spielt Franziska weltweit bei internationalen Turnieren mit, und knackte in diesem Jahr sogar die Top 100 der Welt! „Mittlerweile bin ich wieder leicht drüber. Natürlich wäre es schön gewesen, die Top 100 zu halten, aber ich werde es weiter probieren“, erzählt die Kleinwallstädterin.

Der Weg an die Spitze
Franziskas nächstes Ziel? In den kommenden Jahren die Top 80 zu erreichen - und im deutschen Tischtennis noch weiter Fuß zu fassen. Olympia bleibt das große Ziel. Aktuell befindet sie sich im Perspektivkader. „Natürlich ist es mein Ziel, irgendwann den Schritt in den Olympiakader zu machen. Olympia ist im Tischtennis das Größte“, träumt die 22-Jährige. Und die Träume könnten bald nicht mehr allzu weit entfernt sein. Sie ist eine von vier Frauen im Perspektivkader der Deutschen, fünf Spielerinnen befinden sich aktuell im Olympiakader. Der letzte Schritt ist vielleicht gar nicht mehr so groß, wie man denkt. Franziska Schreiner könnte schon bald Teil einer neuen Weltmeister-Generation sein - und damit auch unsere Region um eine Spitzensportlerin reicher machen.

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