„Mit Feuer in den Augen“

ASCHAFFENBURG (mg). Die Hengste sind los in Aschaffenburg - die Stallions blasen wieder zum Angriff! Hochmotiviert starten die Footballer am Sonntag in die neue Saison. Mit den Nürnberg Hawks treffen sie auf einen bisher unbekannten Widersacher. Doch nicht nur auf Gegnerseite gibt es Neues, auch in den eigenen Reihen hat sich einiges getan…

„Wir sind bereit“, gibt sich Quarterback Ferdinand Stark aus Aschaffenburg selbstbewusst vor dem Saisonstart. Nach monatelanger Vorbereitung geht es am Sonntag endlich los für die Stallions. In der Nord-Division der Bayernliga empfangen die Stallions die Nürnberger im Stadion am Schönbusch. Im letzten Jahr flirteten die Hawks mit dem Aufstieg in die Regionalliga, scheiterten in den Playoffs nur knapp. Die Runde der Stallions endete ernüchternd. Trotz großer Ambitionen musste man sich am Ende mit fünf Siegen und fünf Niederlagen zufrieden geben. Doch dieses Jahr soll alles anders werden. Sowohl Trainerteam als auch der Kader wurden verstärkt. Headcoach Jimmy Stogner hat wie gewohnt hohe Ambitionen: „Das Ziel für mich ist immer gleich: Ich will, dass die Jungs in die nächste Liga kommen.“ Dabei wird er tatkräftig unterstützt. Vor allem mit der Verpflichtung von Offensive Coordinator Andy McMillan ist den Stallions ein echter Coup gelungen. „Andre Arnold, der sportliche Leiter, hat immer mal wieder gebaggert und gegraben und mir von dem jungen motivierten Team vorgeschwärmt“, erzählt McMillan. Der Strassbessenbacher war zuletzt noch als Trainer bei den Frankfurt Galaxy aktiv, einem der erfolgreichsten deutschen Football Clubs. Trotz der nahezu perfekten Situation in Frankfurt, zog es den 43-Jährigen vor einigen Monaten wieder Richtung Heimat. „Ich fand die Idee einfach cool, zu meinem Heimatverein zurückzukehren. Auch um einfach mal zu sehen, wie viel man mit gutem Coaching rausholen kann.“ McMillans Football-Karriere fing mit 16 bei den Stallions an - später führte er die erste Mannschaft als Quarterback aufs Feld. Jetzt soll er die neue Riege an Spielmachern am Schönbusch ausbilden.

Quarterback-Karussell
am Schönbusch?
Die Stallions stellten letztes Jahr die schlechteste Offensive der Liga. Genau dort soll McMillan ansetzen. „Ich versuche, die Jungs zu pushen. Klar ist es Vereinssport und es soll Spaß machen, aber am Ende geht’s halt doch ums Gewinnen.“ Eine „gute Football-Struktur“ hat er mitgebracht sowie ein neues Playbook. „Das System ist so aufgebaut, dass man eigentlich gar keinen schlechten Spielzug mit reingeben kann“, erklärt er. Vor allem seinem jungen Quarterback Stark dient McMillan als große Stütze: „Es hätte eigentlich nicht besser kommen können. Ich habe in den letzten Monaten einen Riesenschritt gemacht, was Spielverständnis betrifft und generell die Position. Deshalb bin ich heilfroh, dass der Andy da ist.“ Doch Ferdinand ist nicht der einzige Anwärter auf die Position. Mit Jan Ermisch hatte er bereits im letzten Jahr um die Position gekämpft. Dieses Jahr kommt aber noch ein neuer Konkurrent hinzu: Connor Tait spielte schon vor zwei Jahren bei den Stallions. In der Zwischenzeit sammelte der Ire Erfahrungen in hochklassischen europäischen Ligen, zuletzt bei den Reus Imperials in Spanien. Jetzt ist er wieder zurück. „Ferdi wird in Aschaffenburg die Zukunft auf der Position sein. Im Vergleich zu Connor hat er vielleicht ein kleines Defizit, weil er einfach noch nicht so lange Quarterback spielt. Da fehlt einfach die Spielpraxis.“ Doch die soll es für ihn jetzt auch geben: Headcoach Jimmy Stogner erklärte vor der Partie: „Ferdinand wird am Sonntag starten.“

Auftakt mit Gardemaß
Am Sonntag kommen die Nürnberg Hawks an den Schönbusch. Ein echter Brocken direkt zum Saisonauftakt. „Natürlich ein harter Maßstab, die waren letztes Jahr Erster“, so McMillan. Trotzdem gehen die Stallions selbstbewusst in die Partie. „Sie hatten ein Freundschaftsspiel, das wurde gefilmt, wir haben das genau analysiert und sind gut vorbereitet.“ Generell sehen sich die Stallions diesmal besser aufgestellt. „Dieses Jahr ist die Mannschaft ein wenig stärker. Durch die neuen Coaches wurde das Training härter und die haben auch viel Erfahrung mitgebracht. Die Jungs haben Bock, wieder mit Feuer in den Augen zu spielen“, freut sich Headcoach Stogner auf die Partie. Wenn es nach ihm gehen würde, spielen die Stallions so bald wie möglich ein paar Etagen höher: „Die Mannschaft hat das Potenzial, die ganze Liga zu gewinnen.“