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Hanauer Prozess um Mord ohne Leiche: Befangenheitsantrag

Topnews
21.03.2023, 18:00 Uhr in Main-Kinzig-Kreis
Landgericht Amtsgericht Hanau Totale

+++UPDATE+++: Nachdem der Prozess nun wieder angelaufen ist, wurde ein Befangenheitsantrag gegen das Gericht gestellt. Ein Verteidiger des Angeklagten beanstandete die lange Verfahrensdauer. Im bisherigen Prozessverlauf seien die Verhandlungstermine außerdem zu weit auseindergezogen und die wöchentlich durchschnittliche Verhandlungsdauer gering gewesen. Laut Verteidiger sei damit gegen den gebotenen Beschleunigungsgrundsatz verstoßen worden. Auch sei der bestehende Untersuchungshaftbefehl gegen den Angeklagten unverhältnismäßig. Für die Neuauflage des Prozesses sind über 30 Verhandlungstage angesetzt.

HANAU/HAMMERSBACH/LANGEN-BERGHEIM. Der Prozess um den Mord ohne Leiche von Hammersbach ist heute von vorne gestartet. Ein 58-Jähriger aus der Wetterau muss sich vor Gericht verantworten, weil er seinen Vermieter umgebracht haben soll. Die Leiche des 79 Jahre alten Frankfurters ist bis heute nicht aufgetaucht.

Der Fall gehört zu den seltsamsten Gerichtsprozessen der vergangenen Jahre. Keine Leiche, keine harten Beweise und vor kurzem auch kein Gericht mehr. Ein Schöffe war schon länger krank. Im Frühjahr dann die Mitteilung, dass der Laienrichter überhaupt nicht mehr kann. Konsequenz: Alles auf Anfang. Der Prozess muss neu aufgerollt werden. Der 58-Jährige Autohaus-Chef aus Langen-Bergheim, der bereits seit über einem Jahr in U-Haft sitzt, wurde vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt. Unter strengen Auflagen. Obwohl die Leiche fehlt – die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass der Hammersbacher Autohaus-Chef seinen Vermieter umgebracht hat. Aufgrund von Mietstreitigkeiten.

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