Nach Anschlag von Hanau: Kiosk-Betreiber wurde angeschossen
HANAU. Nach den gefährlichen Schüssen auf einen türkisch-stämmigen Mann in Hanau im Juni ist jetzt klar: Es handelt sich dabei um den Betreiber von dem Kiosk, der in der Nacht vom rassistischen Anschlag von Hanau zum zweiten Tatort wurde. Mehre Menschen mussten damals sterben.
Der Kiosk am Kurt-Schumacher-Platz in Kesselstadt – 2020 Tatort und dieses Jahr die traurige Nachricht über den schwer verletzten 24 Jahre alten Kiosk-Betreiber. In der Tatnacht 2020 war der Händler zwar nicht vor Ort gewesen – viele seiner Freunde und Bekannten mussten aber ihr Leben lassen. Und jetzt im Juni wurde der Kiosk-Betreiber selbst zum Opfer: Sein Nachbar schoss ihn während einer Auseinandersetzung an und zwar in seinem eigenen Haus. Es gibt Hinweise darauf, dass der Nachbar Anhänger einer rechtsextremen Bewegung sein könnte. Die Staatsanwaltschaft Hanau hat aber bislang nicht genügend Indizien gefunden, die auf ein rassistisches Tatmotiv hinweisen könnten. Jetzt, nach fünf Wochen Krankenhausaufenthalt hat der angeschossene Kiosk-Betreiber immer noch Angst. In seine Wohnung möchte er nicht zurückkehren. Das wohl größte Geschenk: Er ist auf dem Weg der Genesung.
