Prozess um tote Kinder in Hanau - Mutter im Zeugenstand

HANAU. Es war Verhandlungstag zwei im Prozess um den gewaltsamen Tod zweier Kindern in Hanau. Am Landgericht wurde heute die Mutter der Kinder und Ex-Frau des Angeklagten befragt.

Körperliche Gewalt und ständige Angst – so beschrieb die Ex-Frau des Angeklagten heute ihre Beziehung zum mutmaßlichen Täter. Er habe sie und ihre Kinder regelmäßig geschlagen - das ganze Leben bestand nur aus Angst. Häufig brach der Nebenklägerin während der Vernehmung die Stimme, sie weinte oft und suchte mehrmals den Kontakt zu ihrer Rechtsanwältin. Sie offenbarte zudem Einblicke in die Familie des Angeklagten - ihr Schwiegervater habe schon im Vorfeld der Tat angekündigt, dass im Falle einer Trennung etwas Schlimmes passieren werde. Ihre einzige Hoffnung sei nun, dass ihr Ex-Mann verurteilt werde, damit ihre Kinder endlich Seelenfrieden schließen könnten.

Zum Prozessauftakt hatte der angeklagte Vater bereits die Verantwortung für den Tod des 11-jährigen Jungen und des sieben Jahre alten Mädchens übernommen. Er soll im vergangenen Frühsommer zunächst seine Tochter in einer Wohnung getötet haben. Daraufhin sprang sein Sohn laut Staatsanwaltschaft panisch aus dem 9. Stock des Wohnhauses, was er nicht überlebte.