Veruntreuung bei Hanauer Antirassismus-Verein: Ehepaar vor Gericht

HANAU. Er ist Mitglied in einem Verein für Toleranz und Zivilcourage – soll zeitgleich aber genau diesen Verein bestohlen haben. In Hanau steht heute ein 42-Jähriger gemeinsam mit seiner Ehefrau vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Paar vor, knapp 30.000 Euro veruntreut zu haben.
Das sogenannte „Institut für Toleranz und Zivilcourage“ hatte sich kurz nach dem rassistischen Anschlag 2020 in Hanau gegründet. Mit ihrem Verein wollten sie ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Im Vorstand: der 42-jährige Angeklagte und seine Ehefrau. Sie sollen gemeinsam Vereinsgelder veruntreut haben – verwendet für persönliche Zwecke, für Familienangehörige, aber auch zur Finanzierung ihres Wahlkampfs. Denn die mitangeklagte Frau gehört zur Wählergruppe „Wir sind Hanau“. Verantworten muss sich der Hanauer außerdem wegen Betrugs: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, unberechtigt Fördermittel in Höhe von knapp 25.000 Euro erhalten zu haben.