Achtung, dreiste Haustür-Gauner am Untermain!

BAYER. UNTERMAIN (tm).Es klingt fast harmlos, manchmal sogar freundlich: „Wir haben noch Material übrig von einer Baustelle, sollen wir schnell Ihre Einfahrt teeren?“ - mit diesem Angebot standen Unbekannte vor kurzem bei uns am Funkhaus in Aschaffenburg. Ein vermeintliches Sonderangebot, mit Rest-Asphalt gleich um die Ecke, das wir dankend ablehnten. Doch wer auf solche Versprechen hereinfällt, zahlt am Ende oft Tausende Euro - und sieht die „Handwerker“ nie wieder. Die Maschen sind alt, aber sie funktionieren immer noch. Die Polizei am Bayerischen Untermain kennt sie alle - vom falschen Handwerker bis zum Teppichhändler, vom Wechseltrick bis zum überteuerten Pflasterstein.
Sie treten immer anders auf - die Absicht bleibt aber gleich: Die Methoden der Haustür-Betrüger gibt es schon seit Jahren. In den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg häufen sich die Fälle und zeigen, wie skrupellos diese Maschen inzwischen ablaufen. Die Täter nutzen jede Gelegenheit, um Menschen zu überrumpeln. Sie erscheinen aus dem Nichts, klingeln mitten am Tag, reden schnell, verwirren das Opfer, bauen Vertrauen oder Druck auf – und verschwinden im nächsten Moment mit Bargeld, Schmuck oder Rechnungen, die niemand freiwillig unterschrieben hätte. Zurück bleiben die Betroffenen – oft ohne Aufklärung.
Betrüger in Kleinostheim,
Wörth und Schweinheim
Die Liste der Betrugsfälle am Untermain in der letzten Zeit ist lang. In Kleinostheim ließ eine Frau einen vermeintlichen Teppichhändler ins Haus. Sekunden später war er wieder verschwunden – mit Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro. Und in Wörth verwirrten zwei Männer die Verkäuferin in einer Postfiliale erst, dann auch noch einen Paketboten. Als alle abgelenkt waren, griffen sie in die Kasse und machten sich mit Bargeld aus dem Staub. In den Landkreisen melden sich immer häufiger Menschen bei der Polizei, die von überteuerten Handwerkerleistungen berichten: Ein paar Pflastersteine verlegt, eine Dachrinne „gereinigt“, dazu eine Rechnung, die jede Vernunft sprengt. „Das Ziel ist fast immer, in die Wohnung zu gelangen“, sagt uns die Polizei. Drinnen wird gesucht, was sich leicht einstecken oder später zu Geld machen lässt. Manche Täter tragen Klamotten, die nach „Stadtwerke“ aussehen, oder zeigen falsche Ausweise. Andere geben sich sogar als Polizisten aus. Der Trick ist immer derselbe: Vertrauen erschleichen, Opfer überrumpeln, Beute machen. Abgezielt haben es die Gauner auf ältere Menschen. In Schweinheim nutzten zwei angebliche Handwerker den Vorwand, den Heizungszähler prüfen zu müssen, um die Wohnung eines Senioren zu durchsuchen – und ergaunerten Wertgegenstände im vierstelligen Bereich. Für viele ältere
Zwischen Abzocke und echtem Betrug
Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg kennt das Problem. Doch sie sagt auch: Nicht jeder hohe Preis ist gleich Betrug. Ein Schlüsseldienst, der nachts um vier von Aschaffenburg nach Heimbuchental fährt und mehrere Hundert Euro verlangt, ist nicht automatisch strafbar. Ob es sich um Wucher oder nur um ein sehr teures Geschäft handelt, ist oft schwer abzugrenzen. Für die Opfer aber bleibt das Ergebnis immer gleich: Das Geld ist weg.















