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Haibacher Familie in die Ukraine abgeschoben! - Spendenkonto jetzt eröffnet

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01.12.2021, 13:00 Uhr in Primaveraland
301121 Haibach Abschiebung 1

HAIBACH/MÜNCHEN (acm/dmk). Der Familie Mbaeri aus Haibach wurde in die Ukraine abgeschoben. 2012 ist das Ehepaar Chika und Irina Mbaeri aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Dort haben sie wegen der nigerianischen Herkunft Chikas Rassismus und Diskriminierung zu spüren bekommen - so wurde Irina etwa beispielsweise im hochschwangeren Zustand auf den Bauch geschlagen. In Deutschland angekommen, wurde Justin, der älteste Sohn der beiden, geboren. Gefolgt sind noch Tochter Jessica und Sohn Joshua.

Der Rechtsanwalt, der vor kurzem die juristische Betreuung der Familie übernommen hat und sich aktuell um das Härtefall-Verfahren der Familie kümmert, Christian Mkhitaryan, teilte uns zur Abschiebungsursache mit: "Bereits seit mehreren Jahren ist das Asylbewerberverfahren aller Familienmitglieder rechtskräftig abgeschlossen und als negativ beschieden worden - auch Klagen vor dem Verwaltungsgericht in Würzburg waren erfolglos. Dieses Jahr wurde nochmal ein neues Verfahren in Gang gesetzt, das Abschiebungshindernisse nochmal prüfen lassen sollte - allerdings wurde auch das als negativ beschieden. Eine entsprechende Klage vor dem Verwaltungsgericht Würzburg hatte ebenfalls keinen Erfolg. Dagegen ist dann Berufung eingelegt worden, laut aktuellen Informationen sei diese auch noch nicht abgeschlossen."

Jetzt ist die Familie Mbaeri heute unangekündigt mitten in der Nacht von der Polizei abgeholt und nach München überführt worden - zur Abschiebung in die Ukraine.

Zuvor gab es im Frühjahr viele Unterstützungen - von Gutherzig e.V., Haibachs Bürgermeister Andreas Zenglein, der Mittelschule, die Justin bis heute besucht hat.

Bürgermeister Andreas Zenglein gibt weiterhin die Hoffnung nicht auf und setzt sich auch zum jetzigen Zeitpunkt hartnäckig für die Familie ein. "Bei der Familie Mbaeri, die ich nun wirklich persönlich auch alle fünf kenne, sehe ich überhaupt keine Probleme, dass sie in Haibach, sprich in Deutschland, bleiben hätten können. Überhaupt nicht!", so Zenglein zu Primavera. Die Hoffnung sei zwar klein, allerdings gebe es für ihn noch einen Funken Hoffnung. Mit allen Mitteln versuchte Zenglein das bayerische Innenministerium in München zu erreichen und die Familie von der Abschiebung fernzuhalten - erfolglos.

Nach aktuellen Informationen wurde sie gegen 10:25 aus München ausgeflogen, wie uns Bürgermeister Zenglein nach Informationen aus dem Innenministerium jetzt mitteilte.

Die Familie war in Deutschland integriert - sie sprechen alle Deutsch, der Familienvater hatte zwischenzeitig eine Arbeit in Stockstadt und die Kinder haben die örtlichen Schulen besucht - Justin war auch in einem Verein aktiv. Keines der Kinder beherrscht die ukrainische Sprache, dennoch sollen sie in dieses ihnen fremde Land zwangsverwiesen werden.


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Primavera-Beitrag vom 27.04.2021

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